Türkei Neues Kabinett macht Lira zu schaffen

Neues Kabinett in der Türkei macht Lira zu schaffen Quelle: REUTERS

Investoren in der Türkei verschreckt die Tatsache, dass der marktfreundliche Ex-Vize-Ministerpräsident Mehmet Simsek nicht mehr der Regierung angehören wird. Das belastet die Landeswährung.

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Die Zusammensetzung des neuen Kabinetts in der Türkei hat die Landeswährung am Dienstag belastet. In der Nacht war der Dollar um bis zu 0,4 Prozent auf 4,7506 türkische Lira gestiegen. Am Morgen erholte sich die Landeswährung jedoch etwas und notierte bei 4,6980 Lira. Der Leitindex der Istanbuler Börse verlor bis zu 1,7 Prozent. Verschreckt hatte die Investoren vor allem die Tatsache, dass der marktfreundliche Ex-Vize-Ministerpräsident Mehmet Simsek nicht mehr der Regierung angehören wird. Finanzminister im neuen Kabinett wird Berat Albayrak, der Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. "Insgesamt betrachtet deutet alles darauf hin, dass Erdogan seinen direkten Einfluss auf politische Schlüsselbereiche sofort erhöhen wird, ohne sich dabei groß von Experten beraten zu lassen," schrieben die Analysten der Commerzbank in einer Studie.

Erdogan war am Montag erneut als Präsident vereidigt worden und hat nun mehr Macht als je ein Staatschef der Türkei vor ihm. Mit den nun geltenden Verfassungsänderungen übernimmt er die Leitung der Regierung, da das Amt des Ministerpräsidenten abgeschafft wird. Zudem kann das Staatsoberhaupt mit Dekreten teilweise das Parlament umgehen.

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