Türkei Protestanten fordern Opposition zum Widerstand auf

Der Sieg des „Ja“-Lagers sorgt in der Türkei für Proteste. Die Demonstranten fordern von der Opposition klare Zeichen des Widerstandes. Auch eine Entscheidung der Wahlkommission zieht die Menschen auf die Straße.

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Anhänger des „Nein“-Lagers protestieren in Istanbul. Quelle: AP

Istanbul Nach dem knappen Sieg des „Ja“-Lagers beim Referendum in der Türkei haben Gegner des Präsidialsystems gegen das Ergebnis protestiert. In der Hauptstadt Ankara versammelten sich Anhänger der größten Oppositionspartei CHP vor dem Hauptquartier der Partei und riefen „Schulter an Schulter gegen den Faschismus“.

Die Demonstranten äußerten zudem ihren Unmut über den Parteivorsitzenden Kemal Kilicdaroglu. Dieser müsse die Opposition zu Demonstrationen aufrufen, so die Forderung. Kilicdaroglu hatte erklärt, er werde den Sieg des „Ja“-Lagers nicht akzeptieren, die CHP-Anhänger forderten jedoch ein klareres Zeichen des Widerstands.

Das regierungskritische Online-Medium sendika.org berichtete, auch vor der Wahlkommission in Ankara hätten sich Oppositionelle versammelt. Sie protestierten demnach vor allem gegen die Entscheidung der Wahlbehörde, nicht verifizierte Stimmzettel bei der Wahl zuzulassen. Die Polizei habe die Demonstranten auseinandergetrieben.

Auch im Istanbuler Stadtteil Kadiköy kam es zu Protesten, wie ein Augenzeuge berichtete. Anwohner schlugen zudem in Kadiköy, sowie in mehreren anderen Vierteln Istanbuls und dem westtürkischen Izmir zum Ausdruck des Protests auf Töpfe und Pfannen. Diese Art der Protestform hatte sich während der regierungskritischen Gezi-Proteste im Jahr 2013 etabliert.

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