Türkei Regierung erhöht Steuern auf Mittelklasse-Autos

In der Türkei steigen die Abgaben auf Mittelklasse-Autos. Fahrzeuge verteuern sich dadurch um etwa drei Prozent. Während die türkische Branche von der erhöhten Steuer profitiert, haben deutsche Autobauer das Nachsehen.

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Der türkische Finanzminister begründet die Abgabenerhöhung mit Steuergerechtigkeit. Quelle: Reuters

Ankara Die türkische Regierung erhöht die Steuern auf Autos der Mittelklasse und trifft damit die Importmarken. Fahrzeuge, die zwischen umgerechnet knapp 11.000 Euro (40.000 Lira) und etwa 19.000 Euro (70.000 Lira) kosten, verteuerten sich mit der Entscheidung um rund drei Prozent, sagte Finanzminister Naci Agbal.

Er begründete den Schritt mit Steuergerechtigkeit und verwies auf entsprechende Forderungen aus der Autoindustrie. Die heimische Branche dürfte davon indirekt profitieren, weil sie vor allem günstigere Modelle herstellt, die nicht von der Anhebung der Sonderverbrauchssteuer betroffen sind. Das Nachsehen könnten dagegen deutsche Konkurrenten haben wie BMW, Mercedes, Volkswagen und die Tochter Audi.

Im Mittelpunkt der Änderung stehen importierte Autos aus der höheren Preisklasse mit vergleichsweise kleinen Motoren. Sie werden derzeit noch besteuert wie Modelle für den Massenmarkt, die in der Türkei von Herstellern wie Toyota und Renault sowie von Gemeinschaftsunternehmen von Ford, Ford Otosan, und Fiat, Tofas, gebaut werden.

Künftig sollen diese Fahrzeuge – also überwiegend Importautos – stärker besteuert werden. Finanzminister Agbal betonte, höhere Steuereinnahmen seien nicht das Ziel der Maßnahme. Er verspricht sich davon aber dennoch ein Plus von gut 820 Millionen Euro (drei Milliarden Lira) für den klammen Staatshaushalt.

BWW und Volkswagen wollten sich nicht dazu äußern. Von der Mercedes-Mutter Daimler lag zunächst keine Stellungnahme vor.

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