Türkei Regierungskritischer Journalist vor Gericht angeschossen

„Cumhuriyet“-Chefredakteur Dündar wurden des Verrats angeklagt, weil er über Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an Rebellen in Syrien berichtet hatten. Vor der Urteilsverkündung wurde er angeschossen.

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Beiden drohen bei einer Verurteilung langjährige Haftstrafen. Quelle: dpa

Istanbul Der wegen Verrats angeklagte türkische Journalist Can Dündar ist kurz vor der Urteilsverkündung von einem Attentäter angegriffen worden. Der Schütze feuerte vor dem Gerichtsgebäude drei Mal auf den Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“, der laut einem Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters unverletzt blieb. Offenbar wurde jedoch ein Reporter getroffen, der von dem Verfahren berichtete.

Dündar hatte gesagt, in diesem Verfahren stehe nicht er persönlich, sondern der Journalismus vor Gericht. Chefredakteur Dündar und der Bürochef in Ankara, Erdem Gül, wurden des Verrats angeklagt, weil sie über angebliche Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an Aufständische in Syrien Anfang 2014 berichtet hatten. Beiden drohen bei einer Verurteilung langjährige Haftstrafen. (Reporter: Melih Aslan, bearbeitet von Reinhard Becker, redigiert von Christian Krämer; bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168.)

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