Diyarbakir Im Südosten der Türkei ist in der Nacht zum Dienstag ein Politiker der Regierungspartei AKP erschossen worden. Die Behörden machten die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK für die Tat verantwortlich. Deryan Aktert, der Vorsitzende der AKP im Dicle-Distrikt von Diyarbakir, sei in seinem Büro überfallen worden, erklärte das Büro des Provinzgouverneurs. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand, was nicht unüblich ist. Die PKK wartet oft mehrere Tage, bis sie sich zu einem Anschlag bekennt. Einen Tag zuvor hatten Angreifer den AKP-Politiker Aydin Mustu in der Stadt Van getötet, 350 Kilometer östlich von Diyarbakir.
Der Südosten der Türkei wird hauptsächlich von Kurden bewohnt und grenzt an den Iran, den Irak und Syrien. Im Juli 2015 war ein zweijähriger Waffenstillstand zwischen der PKK und der Armee zusammengebrochen. Die türkische Luftwaffe hatte zuvor PKK-Einrichtungen im Irak bombardiert. Die PKK kündigte daraufhin die Waffenruhe auf und begann wieder mit Anschlägen vor allem auf Einrichtungen von Militär und Polizei. Die als terroristische Organisation international geächtete PKK kämpft seit drei Jahrzehnten für eine größere Autonomie der Kurden. In dem Konflikt wurden Zehntausende Menschen getötet.