Türkischer Innenminister Explosion in Diyarbakir doch Terroranschlag

Am Tag nach einer schweren Explosion in der Türkei glauben die Behörden an einen Terroranschlag. Der Innenminister revidiert die Annahme, die Detonation sei ein Unfall gewesen. Die Explosion hat drei Todesopfer gefordert.

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Nach neuesten Erkenntnissen sind dem Anschlag im Südosten der Türkei drei Menschen ums Leben gekommen. Quelle: AP

Istanbul Einen Tag nach der schweren Explosion mit drei Toten auf dem Gelände der Polizei im südosttürkischen Diyarbakir gehen die Behörden doch nicht von einem Unfall, sondern einem Anschlag aus. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich um einen „Terroranschlag“ handele, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu dem Sender Habertürk am Mittwoch. Damit revidierte er seine Aussage vom Vortag, wonach die schwere Detonation durch die Reparatur eines Polizeifahrzeugs ausgelöst worden sei.

Die Detonation hatte sich am Dienstagmorgen im Viertel Baglar in der Nähe des Stadtzentrums auf dem Gelände der Sondereinsatzpolizei ereignet. Die Explosion ließ Scheiben umliegender Geschäfte zerbersten.

Ein unter den Trümmern eingeschlossener Mann sei in der Nacht geborgen worden und im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, sagte Soylu weiter. Nach neuesten Angaben seien damit bei dem Anschlag drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.

Angaben über mutmaßliche Täter machte Soylu nicht. Es werde vermutet, dass die Täter einen Tunnel gruben, um die Bombe auf dem Gelände zu platzieren.

In der Türkei werden immer wieder schwere Anschläge verübt. Unter anderem von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, die ihre Angriffe vor allem gegen Sicherheitskräfte richtet. Im Sommer 2015 war eine mehr als zwei Jahre anhaltende Waffenruhe zwischen Regierung und PKK gescheitert. Seitdem eskaliert der Konflikt erneut.

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