Kiew Nach dem Rauswurf aus der Europarats-Delegation ist die ukrainische Parlamentsabgeordnete Nadeschda Sawtschenko auch aus dem Verteidigungssauschuss ausgeschlossen worden. Der Beschluss der Ausschussmitglieder müsse aber noch vom Plenum bestätigt werden, sagte der Abgeordnete Andrej Teteruk dem Nachrichtensender 24 am Freitag in Kiew. Das Verhalten der Kampfpilotin widerspreche Staatsinteressen, daher sei ihr Zugang zum Ausschuss zu beschränken.
Vorher hatte die Volksvertretung die 35-Jährige bereits aus der Europarats-Delegation ausgeschlossen. „Als wir sie 2014 in die Delegation aufnahmen, wollten wir die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf ihren gesetzwidrigen Arrest in Russland hinweisen“, zitierte die Zeitung „KP“ die Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses, Anna Gopko. Der Grund sei nach ihrer Rückkehr weggefallen. Für den fraktionsübergreifenden Beschluss hatten 237 Volksvertreter gestimmt.
Als Hauptgrund gilt jedoch ihr Treffen kürzlich mit den Chefs der ostukrainischen Separatisten, Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki, in Minsk in Weißrussland. Ziel der Gespräche war die Freilassung ukrainischer Soldaten. Die Berufssoldatin war im Mai im Austausch gegen zwei Russen aus russischer Haft freigekommen. Die Fraktion der Vaterlandspartei schloss infolge der Gespräche ihre einstige Spitzenkandidatin aus ihren Reihen aus. Die Partei wird von der Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko geführt.