UN-Bericht 2016 richtete der Iran 530 Menschen hin

Im Jahr 2016 sind im Iran laut einem Bericht der UN mindestens 530 Menschen hingerichtet worden. Auch wende der Iran Folter und weitere inhumane Methoden als Bestrafung ein.

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Der Großteil der Todesurteile sei aufgrund von Drogendelikte verhängt worden - die im Bericht als „nicht ernste“ Delikte eingestuft werden. Auch Minderjährige Verurteilte seien demnach 2016 im Iran hingerichtet worden. Quelle: dpa

Genf Der Iran hat nach UN-Erkenntnissen im vergangenen Jahr mindestens 530 Menschen hingerichtet. Der Großteil sei wegen „nicht ernster“ Drogendelikte verurteilt worden, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des UN-Menschenrechtsrates in Genf. Die Vereinten Nationen drängten die Islamische Republik erneut dazu, die Todesstrafe für Jugendliche abzuschaffen. Fünf Männer, die noch als Minderjährige verurteilt worden waren, seien demnach 2016 gehängt worden - zwei weitere seit Anfang des Jahres.

Den Zahlen zufolge hat kein anderes Land im vergangenen Jahrzehnt so viele minderjährige Täter hingerichtet. Mit Ende des Vorjahres saßen noch über 78 verurteilte unter 18-Jährige in der Todeszelle. In dem Bericht äußerten die UN aufgrund von Hinweisen nicht staatlicher Stellen auch die Besorgnis, dass die meisten Hinrichtungen vor großen Menschenmengen stattfinden würden. Im Publikum seien dabei auch Kinder.

Außerdem erhielten die UN zahlreiche Hinweise darauf, dass der Iran Folter und andere inhumane Methoden als Strafe anwendet. Weiterhin werden Verurteilten Gliedmaßen amputiert und das Augenlicht genommen. Auch Auspeitschungen würden häufig vorkommen. Mit hohen Strafen werden auch Journalisten und Blogger belegt, die etwa die Regierung kritisieren oder laut Aussagen des Staats falsche Meldungen produzieren. Mindestens 24 Autoren waren Mitte Dezember inhaftiert.

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