UN-Chef in Kabul Guterres verspricht Solidarität

Antonio Guterres verspricht in Kabul Solidarität. Über Twitter stellte der Generalsekretär klar, dass die UN an der Seite Afghanistans stünde. Dort verschärft sich zurzeit die Gewalt und befeuert die Migrationskrise.

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Der UN-Generalsekretär möchte in Kabul mit „Regierung und Menschen“ sprechen. Die Migrationskrise geht dem Chef des UN-Flüchtlingshilfswerk nahe. Quelle: dpa

Kabul Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, ist zu einem Überraschungsbesuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul eingetroffen. Über den Kurznachrichtenkanal Twitter sagte er in der Nacht auf Mittwoch, er werde mit „Regierung und Menschen“ sprechen. Die UN stünden in dieser Zeit der Gewalt und des Leidens an der Seite Afghanistans.

Kabul hat vor kurzem die blutigste Woche seit dem Bürgerkrieg in den 1990er Jahren erlebt. Bei zwei großen Anschlägen sowie emotionalen Demonstrationen für mehr Sicherheit im Land waren rund 180 Menschen getötet und mehr als 600 verletzt worden. Landesweit verschärft sich der Krieg mit den radikalislamischen Taliban.

Das befeuert auch eine gleich dreifache Migrationskrise – ein Thema, das Guterres, der lange Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR war, nahegeht. Zum einen sind wegen der sich verschärfenden Gewalt seit Anfang 2016 mehr als 785 000 Afghanen zu Binnenflüchtlingen geworden. Außerdem kehren seit dem vergangenen Jahr Hunderttausende afghanische Flüchtlinge zwangsweise aus dem Nachbarland Pakistan in ihr kriegszerrissenes Heimatland zurück. Nur wenige bekommen Hilfe.

Geschätzte 250 000 Afghanen hatten außerdem allein 2016 das Land Richtung Europa verlassen. Viele europäische Staaten schicken weiter abgelehnte Asylbewerber zurück. Deutschland hat die Abschiebungen nach der blutigen Woche in Kabul Anfang Juni ausgesetzt.

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