
Peking bringt Bewegung in die festgefahrenen Klima-Verhandlungen: Das Land erklärt sich auf dem UN-Gipfel in Durban grundsätzlich bereit, ein verbindliches Klima-Abkommen zur Reduktion der Treibhausgase zu unterzeichnen. Allerdings erst ab 2020. Bis dahin sollen die Industrieländer vorlegen und ihre Hausaufgaben erfüllen. Das betonte der chinesische Unterhändler Xie Zenhua auf der Konferenz in Südafrika.
Bislang hatte China jede Verpflichtung zur CO2-Reduktion ausgeschlossen. Zu groß war die Angst, man könne das eigene Wirtschaftswachstum gefährden. An der Sichtweise, nicht man selbst, sondern die Europäer und Nordamerikaner seien Schuld am Klimawandel hat sich allerdings nichts geändert. Im Gegenteil: China fordert, dass die Industrieländer ihre bislang vereinbarten Klimaschutzziele erreichen. 2015 sollen diese überprüft werden.





Außerdem solle ein Klimafonds eingerichtet werden, der den Ländern der Dritten Welt finanziell hilft, auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Woher das Geld hauptsächlich kommen soll, steht für China außer Frage: von den Industrienationen.
China selbst zählt sich trotz seiner beeindruckenden Wachstumsraten nicht zu diesen Industrienationen. Sein Land stecke noch mitten in der Urbanisierung und Industrialisierung, erklärte der chinesische Verhandlungsleiter Xie Zenhua unmittelbar vor dem Klimagipfel. Chinas Schlussfolgerung: Um den Anschluss an die westlichen Größen zu schaffen, müsse das Land weiter wachsen – und Treibhausgase in die Luft pumpen dürfen. Um in Durban nicht angreifbar zu werden, redet sich China klein.