UN Mehr als 230 Tote im April im Bürgerkriegsland Jemen

Die saudische Regierung und die Huthi-Milizen ringen in Jemen um die Macht. Ein blutiger Konflikts, der zuletzt hunderte Todesopfer forderte.

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Mehr als 230 Tote im April im Bürgerkriegsland Jemen Quelle: dpa

Genf Für Zivilisten im Bürgerkriegsland Jemen war der April in diesem Jahr bisher der tödlichste Monat. 236 Frauen, Männer und Kinder starben bei Luftangriffen, Kämpfen oder Anschlägen, teilte das UN-Menschenrechtsbüro am Freitag in Genf mit. Etwa gleich viele Bürger wurden verletzt. Seit Beginn des erbitterten Kriegs vor drei Jahren im Jemen gab es laut UN-Angaben fast 6.400 tote Zivilisten und über 10.000 Verletzte. Der Großteil der Opfer sei auf Angriffe der von Saudi-Arabien angeführten Allianz zurückzuführen.

„Wir sind sehr beunruhigt über den starken Anstieg ziviler Opfer“, hieß es vom Menschenrechtsbüro. Besonders Angriffe auf dicht besiedelte Gebiete, wie zuletzt auf den Präsidentenpalast in Jemens Hauptstadt Sanaa Anfang der Woche, seien zu verurteilen.

In dem Land auf der arabischen Halbinsel kämpft eine von Saudi-Arabien geführte Koalition mit Luftangriffen gegen einen Aufstand der schiitischen Huthi-Rebellen. Große Teile der Infrastruktur wurden bereits zerstört. Huthi-Milizen haben unter anderem Sanaa und große Teile des Nordjemens eingenommen. Saudi-Arabien wirft den Aufständischen vor, von dem Iran unterstützt zu werden. Das sunnitsche Saudi-Arabien ist ein Erzfeind der schiitischen Regionalmacht. Alle Bemühungen um eine Verhandlungslösung für den Konflikt scheiterten bisher.

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Situation im Jemen bei einer Geberkonferenz im April als „weltweit schlimmste humanitäre Krise“.

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