New York Der UN-Sicherheitsrat hat am Freitag neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Das Gremium votierte nach Angaben des derzeitigen Sicherheitsratsvorsitzenden Japan einstimmig für einen Resolutionsentwurf der USA. Er sieht eine Kürzung der Einfuhren von Benzin und anderen Treibstoffen um fast 90 Prozent sowie eine Begrenzung der Rohölversorgung vor. Zudem sollen im Ausland arbeitende Nordkoreaner binnen zwölf Monaten in ihre Heimat zurückgebracht werden. Es handelt sich bereits um die zehnte mit Strafmaßnahmen verbundene UN-Resolution, die seit 2006 gegen Nordkorea wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms erlassen wurde. Bisher hatte allerdings das ständige Sicherheitsratsmitglied China Forderungen der USA abgelehnt, seine Ölförderungen in das verbündete Nachbarland einzustellen.
Analysten zufolge könnten die neuen Strafmaßnahmen die nordkoreanische Wirtschaft schwer treffen: Fehlender Treibstoff werde der Industrie schaden, die ihre Energie häufig aus Generatoren beziehe. Eine Rückkehr von Nordkoreanern, die im Ausland arbeiten, würden zudem den Devisenzufluss für Regierung und Wirtschaft empfindlich verringern. Wiederholte Atom- und Raketentests sowie verbale Schlagabtausche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un haben Befürchtungen geschürt, dass der Konflikt militärisch eskalieren könnte.