Unicef-Untersuchung Jedes fünfte Kind in Nordkorea in der Entwicklung gehemmt

Erstmals seit 2009 erhält die Unicef einen Einblick in die Entwicklung von Kindern in Nordkorea. Demnach ist Mangelernährung weiter ein Problem.

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Unter den Vier- und Fünfjährigen in ärmeren Familien sind laut Unicef 41 Prozent in ihrer Entwicklung gehemmt. Quelle: AP

Genf In nie da gewesener Offenheit hat Nordkorea die Situation der Kinder im Land nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef erfasst. Eines der Ergebnisse: die Zahl der wegen Mangelernährung in ihrer Entwicklung gehemmten Kinder liegt bei 19 Prozent, wie Unicef am Mittwoch in Genf berichtete.

Das sei eine deutliche Verbesserung: bei einer Erhebung 2009 seien es noch 32 Prozent gewesen. Unter den Vier- und Fünfjährigen in ärmeren Familien seien aber 41 Prozent in ihrer Entwicklung gehemmt.

Die Daten wurden nach einer in mehr als 100 anderen Ländern ähnlich genutzten Unicef-Vorlage 2017 vom nordkoreanischen Statistikamt in 8500 Haushalten erhoben. Die Unicef-Verantwortliche für Ostasien und die Pazifik-Region, Karin Hulshof, hält sie für verlässlich.

Im Vergleich zu einer Erhebung 2009 habe sich die Qualität der Angaben und der Wille zur Kooperation dramatisch verbessert. Unicef hat 17 Mitarbeiter im Land und 2017 etwa zehn Millionen Dollar (8,6 Millionen Euro) unter anderem für Impfungen, Lebensmittelhilfen und Verbesserungen der Wasserversorgung ausgegeben.

Weitere Ergebnisse: Alle Kinder gehen nach dieser Statistik zur Schule und schließen die Sekundarstufe Zwei ab. Drei von fünf Jugendlichen zwischen 15 und 19 nutzen Informationstechnologie. Nordkorea hat zwar keinen Internetanschluss, aber ein eigenes Intranet. Sieben Prozent der Fünf- bis Elfjährigen arbeitet, entweder im Haushalt oder gegen Bezahlung, 42 Prozent der Jungen und 34 Prozent der Mädchen werden mit physischer Gewalt bestraft.

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