Uno In Türkei inhaftierten Amnesty-Aktivisten könnte Folter drohen

Die Uno befürchtet, dass in der Türkei festgenommenen Amnesty-Aktivisten Folter drohen könnte – darunter einem Deutschen und einem Schweden. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert die willkürlichen Verhaftungen.

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Die Chefin der türkischen Amnesty-Sektion wurde inhaftiert. Ihr wird offenbar eine Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Quelle: dpa

Genf In der Türkei inhaftierte Aktivisten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) droht nach UN-Angaben womöglich Folter. „Wir fürchten, sie sind einem signifikanten Risiko ausgesetzt, gefoltert zu werden“, sagte die Sprecherin des Hohen Kommissars für Menschenrechte der UN, Elizabeth Throssell, am Freitag in Genf. Die zehn Festgenommenen – acht türkische Staatsangehörige, ein Deutscher und ein Schwede – könnten grausamer, unmenschlicher oder herabwürdigender Behandlung ausgesetzt sein, ergänzte sie.

Nach AI-Angaben gehört zu den am Mittwoch festgenommenen Aktivisten die Chefin der türkischen Sektion, Idil Eser. Ihr werde offenbar Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung vorgeworfen. „Dieser Vorwurf ist absurd und entbehrt jeder Grundlage“, erklärte die Organisation.

„Wir sind sehr besorgt über willkürliche Verhaftungen und Festnahmen von Menschenrechts-Aktivisten“, erklärte Throssell. Die Regierung in Ankara scheine die Freiheitsrechte für friedliche Versammlungen und zur Meinungsäußerung zu kriminalisieren. Der UN-Berichterstatter für Folter, Nils Melzer, habe bei einer Türkei-Reise vergangenen Dezember Hinweise auf vielfache Übergriffe, vor allem zu Beginn von Inhaftierungen, gefunden, sagte die UN-Sprecherin.

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