Bei einem Raketenangriff auf den Internationalen Flughafen von Bagdad sind nach irakischen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden. Die Geschosse vom Typ Katjuscha seien in der Nacht zum Freitag neben der Frachthalle eingeschlagen, teilten Sicherheitsbeamte mit. Zwei Autos seien zudem in Brand geraten. Wer die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Die Polizei sprach von drei Geschossen.
Zuletzt haben sich die Spannungen in der Region massiv verschärft. Hintergrund ist die Erstürmung der US-Botschaft in Bagdad durch Mitglieder der Miliz Hisbollah-Brigaden und deren Unterstützer am Dienstag. Die Angreifer schlugen Fenster ein und verwüsteten den Empfangsbereich. Es handelte sich um eine der schwersten Attacken auf eine diplomatische Einrichtung der USA in den vergangenen Jahren. Berichte über Verletzte gab es allerdings nicht.
Grund für die Attacke waren US-Luftangriffe am Wochenende, bei denen 25 Kämpfer der Hisbollah-Brigaden getötet wurden. Die Militäraktion war ein Vergeltungsschlag für einen Raketenangriff auf eine irakische Militärbasis vergangene Woche, bei dem ein US-Auftragnehmer umkam. Die Attacke schrieb Washington der Miliz zu, die vom Iran unterstützt wird.
In einer Reaktion auf die Erstürmung der Botschaft in Bagdad ordnete US-Präsident Donald Trump die Verlegung von rund 750 amerikanischen Soldaten in den Nahen Osten an. Er hat den Iran für die Eskalation im Irak verantwortlich gemacht.
Erst am Donnerstag hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper vor weiteren Angriffen des Irans oder mit ihm verbündeter Milizen auf US-Einrichtungen im Nahen Osten gewarnt. Es gebe Anzeichen für weitere „Provokationen“, sagte er, ohne dies näher zu erläutern. Gegebenenfalls werde man einen Präventivschlag führen.