
Kiew Für den Krieg gegen prorussische Separatisten erwartet die Ukraine vom Westen Waffenlieferungen im Wert von 1,3 Milliarden Euro. Es gehe etwa um gepanzerte Fahrzeuge, Artillerieradare und Drohnen, sagte Präsident Petro Poroschenko am Dienstag im Parlament in Kiew.
Er beklagte gleichzeitig eine abnehmende Hilfsbereitschaft des Westens, der mit eigenen Problemen wie der Flüchtlingskrise ringe. „Für unsere Diplomatie wird es immer schwerer, für Unterstützung zu sorgen“, sagte er in einer Rede zur Lage der Nation.
Bei kommenden Wahlen in EU-Ländern befürchte er eine Stärkung von Kräften, die zu einem Kompromiss mit Russland neigen. „Noch spricht Europa mit einer Stimme, aber es gibt bereits Staaten, in denen der russische Akzent zu stark vernehmbar ist“, sagte Poroschenko. Ziel der prowestlichen Regierung in Kiew bleibe der Nato-Beitritt.
Zur Lösung des Konflikts im Donbass sei die Ukraine an weiteren Gesprächen mit Russland, Deutschland und Frankreich interessiert. „Jedes Verhandlungsformat ergibt nur Sinn, wenn Russland teilnimmt und es multilateral ist“, sagte Poroschenko.
„Wir haben unsere westlichen Verbündeten überzeugt, dass jedem Schritt zur politischen Regelung ein offensichtlicher Fortschritt in Sicherheitsfragen vorangehen muss“, sagte er. Einem Armeesprecher zufolge starb bei Kämpfen gegen Aufständische erstmals seit Tagen wieder ein Soldat.