US-Hymnenstreit Trump fordert Sperren für „Hurensöhne“ im Football

Immer wieder haben American-Football-Spieler mit einem Kniefall gegen Rassismus demonstriert. Nun fordert der US-Präsident härtere Konsequenzen.

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Washington US-Präsident Donald Trump hat sich wieder in den Streit um Protest-Kniefälle von Football-Profis beim Abspielen der amerikanischen Nationalhymne eingeschaltet. In einem Tweet forderte er harte Konsequenzen für Spieler, die sich mit dieser Geste gegen soziale Missstände in Amerika wenden.

„Wer sich einmal hinkniet, soll raus aus dem Spiel. Beim zweiten Knien Saison-Aus/keine Bezahlung“, schrieb Trump am Freitag. Er könne „es nicht fassen“, dass die Debatte erneut aufgeflammt sei. „Steht nicht in den Verträgen der Spieler, dass sie mit der Hand aufs Herz strammzustehen haben?“

Seit Sommer 2016 protestieren Football-Spieler gegen systemischen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA, indem sie auf dem Feld still das Knie zu beugen, während die Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“ erklingt. Den Anfang machte Colin Kaepernick, der frühere Quarterback der San Francisco 49ers, die Aktion machte bald Schule und hat in den USA für kontroverse Diskussionen gesorgt.

Trump führt das Feld der Kritiker an und beschimpfte die Spieler als „Hurensöhne“, die gefeuert gehörten. Im Mai erließ die NFL eine Regel, laut der die Profis sich auf dem Feld oder am Spielfeldrand nicht hinknien dürfen, wenn die Hymne erklingt. Spieler könnten in der Umkleidekabine bleiben, wenn sie wollten. Wie Regelverletzungen geahndet werden sollen, überließ die Liga den jeweiligen Clubs.

Erst vor kurzem hatte sich die Spielergewerkschaft jedoch über die Regel beschwert. Am Donnerstag teilte die NFL und die Gewerkschaft mit, von einer Durchsetzung der Hymnen-Vorgabe vorerst abzusehen und nach einer anderen Lösung zu suchen.

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