US-Klimapolitik Trump will Kohle- und Atomkraftwerke in den USA „sofort“ subventionieren

Trump will alte Kohle und Atomkraftwerke in den USA fördern. Der US-Präsident fordert seinen Energieminister zu sofortigen Maßnahmen auf.

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USA: Trump will Kohle- und Atomkraftwerke „sofort“ subventionieren Quelle: Reuters

Washington Alte Kohle- und Atomkraftwerke in den USA sollen nach dem Willen von Präsident Donald Trump umfangreich gefördert werden. Dazu habe er Energieminister Rick Perry zu „sofortigen Schritten“ angehalten, teilte Regierungssprecherin Sarah Huckabee Sanders am Freitag mit.

Trump sei der Ansicht, dass die Wahrung von Amerikas Energienetz „unsere nationale und öffentliche Sicherheit sowie die Wirtschaft vor absichtlichen Attacken und Naturkatastrophen schützt.“ Drohende Schließungen von Kohle- und Atomkraftwerken schadeten indes dem Energienetz und minderten dessen Belastbarkeit, sagte Sanders weiter. Der Präsident fordere deshalb rasches Handeln, um „den Verlust dieser Ressourcen zu stoppen.“

Trump hatte im Wahlkampf wiederholt versprochen, wieder Kohlejobs in den USA zu schaffen. Seine jüngste Anordnung fällt auch mit dem Plan der US-Regierung zusammen, Netzbetreiber für einen Zeitraum von zwei Jahren zum Kauf von Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken zu zwingen.

Die alten Meiler sind durch das Aufkommen von Erdgas und erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne von Stilllegungen bedroht, sollen aber am Netz bleiben können, um „die nationale Verteidigung zu fördern und die heimische Energieversorgung zu maximieren“, wie es im Entwurf einer Notiz hieß, die der Nachrichtenagentur AP vorlag.

Der Plan würde die Kraftwerke auch von einer Reihe von Umweltschutzgesetzen befreien und Milliardenausgaben für den Weiterbetrieb der Anlagen vorsehen.

Umweltschützer und Industriegruppen kritisierten Trumps Eintreten für Kohle- und Atomenergie. Ein solch beispielloser staatlicher Eingriff in den Energiemarkt zur Förderung kostspieliger Stromproduktion werde den Verbrauchern schaden, indem ihnen noch mehr Geld aus den Taschen gezogen würde, sagte Todd Snitchler vom American Petroleum Institute, dem größten Interessenverband der Öl- und Gasindustrie in den USA. Amy Farrell, Vizepräsidentin des amerikanischen Windenergieverbands, sagte: „Ordnungsgemäße Stilllegungen von Atomkraftwerken stellen keinen Notfall für unser Energienetz dar.“

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