US-Notenbank Fed-Führungsmitglied drängt auf Bilanzabbau

Ein Mitglied der Führungsriege der US-Notenbank Fed drängt auf einen baldigen Bilanzabbau. Neel Kashkari hatte sich zuvor bereits gegen eine Zinserhöhung ausgesprochen, weil er den Abbau der Bilanzen für wichtiger hält.

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Der US-Notenbanker hält den Bilanzabbau bei der Fed für äußerst dringend. Er sprach sich im Vorfeld bereits gegen eine Zinserhöhung seitens der Notenbank aus. Quelle: Reuters

Berlin Das US-Notenbank-Führungsmitglied Neel Kashkari drängt auf einen baldigen Plan zum Abbau der aufgeblähten Bilanz. „Umso schneller, desto besser“, antwortete der Chef der Fed von Minneapolis am Dienstag per Twitter auf die Frage, wann die Pläne vorgelegt werden sollten: „Ich würde es vorziehen, wenn wir sie hätten, bevor wir die Zinsen wieder erhöhen“, fügte er hinzu. Kashkari hatte sich jüngst als einziges Notenbankmitglied gegen eine Zinserhöhung ausgesprochen und dies damit begründet, dass zunächst der Bilanzabbau angegangen werden sollte. Er hält es für möglich, dass sich die Finanzierungsbedingungen durch die Ankündigung des Bilanzabbaus verschärfen und dieser Schritt von der Wirkung her einer Zinserhöhung in unbekannter Höhe gleichkommen könnte.

Die Fed hält die Bilanz seit längerem auf dem hohen Niveau konstant, da sie Einnahmen aus auslaufenden Anleihen wieder in neue Papiere investiert. Laut Kashkari gibt es in der Notenbank eine „lebhafte Debatte“ über den Umgang mit der Bilanz. Vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2007/08 lag die Bilanzsumme der Fed bei 800 Milliarden Dollar. Mit dem massiven Ankauf von Staatsanleihen sowie Hypotheken- und anderen Wertpapieren wurde sie in den Folgejahren zur Stützung der Konjunktur auf 4,5 Billionen Dollar in die Höhe getrieben.

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