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US-Notenbank Fed legt neue Kapitalregeln für Großbanken vor

Die US-Notenbank hat heute neue Vorgaben für US-Großbanken angeregt. Analysten sagen, der Fahrplan sei erwartet worden. Der Vergleich mit den Eigenkapitalregeln Basel III überrascht.

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US-Notenbankchef Ben Bernanke Quelle: Reuters

Washington Die US-Notenbank Federal Reserve geht mit ihren Vorschlägen zu neuen Kapitalregeln für US-Großbanken nicht über die internationalen Eigenkapitalregeln Basel III hinaus. Die Fed regte am Dienstag an, die neuen Vorgaben in zwei Phasen einzuführen.

Die nun vorgelegten Vorschläge der Notenbank entsprechen genau den Fed-Äußerungen der vergangenen Wochen. Mit diesen hatte die Notenbank die Sorgen der Börsianer gedämpft, dass US-Geldhäuser durch zu scharfe Regeln im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten könnten. Analysten sagten deshalb, der Fahrplan der Fed enthalte keine großen Überraschungen.

Die erste Phase der Einführung würde demzufolge aus Vorgaben bestehen, die bereits von der Notenbank bekanntgegeben wurden - etwa der im November veröffentlichte Stresstest-Plan, bei dem Institute mit Vermögenswerten von mehr als 50 Milliarden Dollar in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Kernkapitalquote (Tier 1) von mindestens fünf Prozent erreichen müssen.

Die zweite Phase basiert auf der Umsetzung der Basel III-Regeln durch die Fed und soll diese Quote auf mindestens sieben Prozent erhöhen.

Man wolle zudem durch eine Stärkung der Instrumente der Notenbank und andere Vorschläge das Risiko eines Zusammenbruchs großer Finanzinstitutionen vermindern, schreibt die Fed in einem am Dienstag veröffentlichten Papier. Zudem soll der Schaden im Falle eines Scheiterns für die Volkswirtschaft verringert werden.

So will die Fed den Verwaltungsrat der Finanzinstitute verpflichten, die Liquiditätsrisiken zu überwachen. Stresstests sollen jährlich stattfinden und die Ergebnisse veröffentlicht werden. Das Kreditrisiko mit einer Gegenpartei soll vermindert werden. Sollten Banken ihre Verpflichtungen nicht nachkommen, will die Fed den Instituten Vorgaben machen.

Die Vorschläge der Fed zielen auf Banken mit einem Wertpapierbestand von mehr als 50 Milliarden US-Dollar ab. Diese Institute würden zumeist auch durch die Regulierung des internationalen Abkommens Basel III erfasst. Die Banken hätten die Möglichkeit, die Vorschläge bis zum Ende des ersten Quartals 2012 zu kommentieren, hieß es. Ausländische Banken seien nicht betroffen. Hier will die Fed bald ein separates Papier veröffentlichen.

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