US-Präsident „Bedrohen Sie niemals wieder die USA“ – Trump warnt Iran vor weiteren verbalen Angriffen

Trump hat dem Iran im Falle einer erneuten Drohung vor schweren Folgen gewarnt. Die USA würden „wahnsinnige Worte von Tod und Gewalt“ nicht weiter hinnehmen.

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Donald Trump warnt Iran nach Drohung einer Ölexport-Blockade Quelle: Reuters

Washington US-Präsident Donald Trump hat den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani mit martialischen Worten vor Drohungen gegen die Vereinigten Staaten gewarnt. „Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten“, schrieb Trump in der Nacht zum Montag auf Twitter.

Zuvor hatte Ruhani an diesem Sonntag mit einer Blockade der Ölexport-Routen am Persischen Golf gedroht. Er warnte Trump, nicht mit dem Feuer zu spielen – dafür bemühte Irans Präsident eine persische Redewendung: „Nicht mit dem Schwanz des Löwen spielen, Herr Trump, das würdest du bereuen.“

Trumps Tweet beginnt mit den Worten: „An Irans Präsidenten Ruhani“. Den weiteren Text verfasste der US-Präsident komplett in Großbuchstaben. „Wir sind nicht länger ein Land, das Ihre wahnsinnigen Worte von Gewalt und Tod hinnehmen wird. Seien Sie vorsichtig!“, schrieb Trump weiter.

Der US-Präsident hatte im Mai verkündet, dass sich die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen und Sanktionen gegen iranische Finanzinstitute sowie den Energiesektor bis November wieder voll in Kraft setzen.

Der iranische Präsident unterstellte Trump am Sonntag, mit seinen Sanktionen eine Politik der Vernichtung des Irans zu beabsichtigen. „Die Amerikaner sollten aber wissen, dass Frieden mit dem Iran die Mutter aller Frieden ist (...) genauso wie ein Krieg die Mutter aller Kriege wäre“, sagte Ruhani.

Schon während seines Besuchs Anfang des Monats in der Schweiz und Österreich hatte Ruhani angedeutet, dass der Iran bei US-amerikanischen Ölsanktionen die Straße von Hormus am Persischen Golf schließen und damit den gesamten Ölexport der Region blockieren könnte. Am Sonntag sagte er: „Wir haben mehrere Routen (für den weltweiten Ölexport am Persischen Golf) ... und deren Sicherheit haben schon immer nur wir garantiert.“

US-Außenminister Mike Pompeo warb am Sonntag in einer Rede in Los Angeles um Unterstützung für diesen Kurswechsel und forderte globalen wirtschaftlichen Druck auf den Iran. Zugleich hob er die seit Dezember andauernden regierungskritischen Proteste in der Islamischen Republik hervor und kritisierte die Politik des Irans in der Region als destabilisierend.

Rückendeckung erhielt Ruhani vom oberstem Führer der Irans, Ajatollah Chamenei. Dieser erteilte Forderungen im eigenen Land nach Verhandlungen mit den USA eine klare Absage. „Es wäre ein riesengroßer Fehler zu glauben, dass wir über Verhandlungen mit den USA die Probleme lösen könnten“, sagte Chamenei am Samstag. Den Amerikanern könne und dürfe man nicht trauen. Der Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 zeige, dass nicht mal ihre Unterschrift etwas wert sei.

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