
Boston/Washington Der künftige US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar, einen Wall-Street-Topanwalt an die Spitze der Börsenaufsicht SEC zu berufen. Jay Clayton zähle zu den führenden Anwärtern auf den Posten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Clayton ist Partner der Kanzlei Sullivan & Cromwell, die sich auf Fusionen und Börsengänge spezialisiert hat. Er war unter anderem am milliardenschweren Kapitalgang von Alibaba beteiligt. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 arbeitete er nach Angaben seiner Kanzlei mit beim Verkauf von Bear Stearns an JP Morgan Chase, bei Barclays Capitals Erwerb von Teilen der insolvent gewordenen Lehman Brothers sowie bei der Kapitalspritze des US-Finanzministeriums für Goldman Sachs.
Clayton war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Trump hat angekündigt, in mehreren Bereichen die Regulierung der Finanzbranche zurückzufahren. Dem SEC-Chef kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu. Clayton gilt aber nicht als einziger aussichtsreicher Kandidat für den Posten. Im Gespräch sind auch die Ex-Staatsanwältin Debra Wong Yang oder der frühere SEC-Kommissar Paul Atkins. Es wird erwartet, dass die derzeitige Leiterin Mary Jo White mit dem Ende der Präsidentschaft von Barack Obama abtritt. Trump wird am 20. Januar vereidigt.