US-Präsident Trump sagt Staatsbesuch in Dänemark wegen Grönland-Streit ab

Weil die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nicht über einen Verkauf Grönlands sprechen will, hat Donald Trump das geplante Treffen im September kurzerhand abgesagt.

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Grönland-Streit: Donald Trump sagt Staatsbesuch in Dänemark ab Quelle: AP

New York US-Präsident Donald Trump hat den für Anfang September geplanten Staatsbesuch in Dänemark abgesagt. Er begründet diese Entscheidung damit, dass die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen nicht über einen Verkauf der zu Dänemark gehörenden Arktis-Insel Grönland sprechen will. Beim Kurznachrichtendienst Twitter erklärte der US-Präsident, Frederiksen habe den USA und Dänemark „einen sehr großen Aufwand“ erspart, indem sie so direkt gewesen sei.

Der stellvertretende Sprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, bestätigte die Absage des Staatsbesuches wenig später in Washington.

Trump sollte ursprünglich am 2. September nach Dänemark reisen. Neben einem Treffen mit Ministerpräsidentin Frederiksen war auch ein Besuch bei Königin Margrethe II. geplant. Bereits am Sonntag hatte Trump angedeutet, dass die Reise eventuell abgesagt werden könne.

Der US-Präsident hatte sich in der vergangenen Woche erstmals über einen eventuellen Kauf Grönlands geäußert. Die Insel sei für die USA „strategisch“ interessant. „Im Grunde wäre es ein großes Immobiliengeschäft“, fügte Trump hinzu.

In Grönland und Dänemark hatten Trumps Kaufideen Kopfschütteln und Unverständnis ausgelöst. Sowohl Grönlands Regierungschef Kielsen, als auch die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen wiesen Trumps Kaufinteresse entschieden zurück. „Ich hoffe inständig, dass dies nicht ernst gemeint ist“, sagte Frederiksen in einem Statement.

Grönland gehört mit seinen rund 56.000 Einwohnern als autonomer Landesteil zum Königreich Dänemark. Mit einer Fläche von rund 2,1 Millionen Quadratkilometern gilt Grönland als größte Insel der Erde und gehört zur Arktis. Aufgrund der reichhaltigen Bodenschätze, die unter der kilometerdicken Eisdecke Grönlands verborgen sind, ist die Insel von strategisch wichtiger Bedeutung in der arktischen Region.

Regiert wird Grönland von einer autonomen Regierung, lediglich in der Außen- und Verteidigungspolitik hat Kopenhagen die Federführung inne. Staatsoberhaupt Grönlands ist, wie in Dänemark auch, Königin Margrethe II. Die Inselregierung unter Ministerpräsident Kim Kielsen strebt langfristig eine erweiterte Selbstverwaltung und mehr Eigenständigkeit für Grönland an.

Mehr: Die dänische Ministerpräsidentin hat auf Trumps Kaufinteresse an Grönland reagiert: Sie wolle „stark hoffen“, dass die Idee nicht ernst gemeint sei.

Mit Agenturmaterial der dpa.

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