US-Präsident Trump wehrt sich gegen Rassismusvorwürfe

Mit seinen jüngsten Ausfällen gegen mehrere Demokratinnen im Kongress hat Präsident Trump einmal mehr für Empörung gesorgt. Die Demokraten wollen mit einem Votum ein Zeichen setzen.

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„Ich habe keinen einzigen rassistischen Knochen in meinem Körper“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump hat nach umstrittenen Tweets gegen vier Demokratinnen Rassismusvorwürfe weit von sich gewiesen. „Ich habe keinen einzigen rassistischen Knochen in meinem Körper“, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Gleichzeitig attackierte er erneut die vier Abgeordneten und schrieb: „Wenn ihr unser Land hasst oder hier nicht glücklich seid, könnt ihr gehen.“

Die republikanischen Abgeordneten rief Trump auf, gegen eine Resolution zu stimmen, die seine Äußerungen als rassistisch verurteilen soll.

In mehreren Tweets vom Wochenende hatte der US-Präsident „progressiven“ Abgeordneten der Demokraten eine Rückkehr in ihre „kaputten und von Kriminalität befallenen“ Herkunftsländer nahegelegt. Sie sollten zuerst dort für Ordnung sorgen, statt der US-Regierung Ratschläge zu erteilen.

Namen nannte er nicht, doch waren wohl vier Parlamentarierinnen vom linken Flügel der Demokraten gemeint, die sich mit der Parteiführung einen Richtungsstreit um die beste Strategie im Kampf gegen Trumps Politik liefern: die New Yorkerin Alexandria Ocasio-Cortez mit Wurzeln im US-Außengebiet Puerto-Rico, die aus Somalia stammende Ilhan Omar, die als Tochter palästinensischer Einwanderer in Detroit geborene Rashida Tlaib und die Afroamerikanerin Ayanna Pressley. Sie alle sind amerikanische Staatsbürgerinnen und bis auf Omar in den USA geboren.

Trump wollte trotz massiver Rassismusvorwürfe nicht einlenken. Statt einer Resolution zu seinen Äußerungen sollte es eine über die dreckige Sprache der Demokratinnen geben, schrieb er. Aber die Demokraten hätten selbst Angst vor den radikalen Linken.

Ocasio-Cortez antwortete am Dienstag auf Twitter: „Sie haben recht, Mr. President - Sie haben keinen rassistischen Knochen in ihrem Körper. Sie haben einen rassistischen Geist in ihrem Kopf und ein rassistisches Herz in ihrer Brust.“

Die geplante Resolution im Repräsentantenhaus verweist auf die Geschichte der USA aus Einwandererland und beinhaltet eine ganze Seite mit Zitaten des republikanischen Präsidenten Ronald Reagan. Der republikanische Fraktionschef Kevin McCarthy sagte, er werde dagegen stimmen. Ob irgendwelche Republikaner sich auf die Seite der Demokraten schlagen würden, blieb unklar.

Mehr: Der US-Präsident warf den Frauen unter anderem vor, antisemitische Parolen, Hass gegen Israel und Preisungen für Feinde der USA zu verbreiten.

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