US-Vorwahlen Clinton dominiert South Carolina

Mit Clintons Sieg war gerechnet worden. Doch ist der Vorwahlausgang für die frühere First Lady kurz vor dem Super Tuesday immens wichtig. Vor allem die Stimmen einer Bevölkerungsgruppe geben ihr Grund zum Optimismus.

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Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton hat am Samstag einen überragenden Sieg bei der Präsidentschaftsvorwahl in South Carolina gefeiert. Quelle: dpa

Columbia Großer Jubel bei Hillary Clinton: Mit überdeutlichem Vorsprung hat die demokratische Präsidentschaftsbewerberin die Vorwahl ihrer Partei im US-Staat South Carolina für sich entschieden. Dank einer überwältigenden Unterstützung durch afroamerikanische Wähler setzte sich die frühere US-Außenministerin und First Lady am Samstag klar gegen ihren Rivalen Bernie Sanders durch. Der Erfolg wenige Tage vor dem Super Tuesday stärkt ihre Position genau zur rechten Zeit.

Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke gab es keinen Zweifel an dem überlegenen Sieg Clintons: Auf sie entfielen demnach 73,5 Prozent der Stimmen, während Sanders 26,0 Prozent erhielt. Wählerbefragungen im Auftrag der Nachrichtenagentur AP und mehrerer TV-Sender zeigten, dass die 68-Jährige die Unterstützung von fast 90 Prozent der Afroamerikaner in dem Bundesstaat bekam. Diese Wählergruppe hatte ihr vor acht Jahren noch eine verheerende Vorwahlniederlage gegen Barack Obama beschert. Zudem stimmten die meisten Frauen und Wähler im Alter von mehr als 30 Jahren diesmal für sie.

„An South Carolina, an die Freiwilligen im Zentrum unserer Kampagne, an die Unterstützer, die sie angetrieben haben: Danke“, schrieb Clinton auf Twitter. Als ihr Sieg verkündet wurde, brach auf einer Wahlparty in South Carolinas Hauptstadt Columbia ohrenbetäubender Jubel aus. Morgen werde ihre Kampagne landesweit fortgesetzt werden, sagte eine freudestrahlende Clinton. „Wenn wir zusammenstehen, ist keine Barriere zu groß, um durchbrochen zu werden.“

Konkurrent Sanders gratulierte Clinton zu „einem sehr starken Sieg“, stellte aber zugleich fest, dass seine Kampagne gerade erst beginne. „Unsere politische Revolution an der Basis wächst von Staat zu Staat, und wir werden jetzt nicht anhalten“, erklärte er. Er hatte den US-Staat bereits vor dem Ende der Abstimmung verlassen und hielt stattdessen Wahlkampfveranstaltungen in Texas ab. Er rief seinen „maßgeblichen Sieg“ im Staat New Hampshire in Erinnerung.

Der dortige Erfolg war allerdings der bislang einzige von Sanders. In Iowa und Nevada hatte dagegen Clinton die Nase vorne behalten. So groß wie in South Carolina war der Vorsprung bislang aber noch nie. 39 Delegiertenstimmen waren ihr bereits sicher. Sanders wird mindestens 14 erhalten.

Am Super Tuesday wird bei den Demokraten in elf US-Staaten und auf Amerikanisch-Samoa gewählt. Wie am Samstag wird dann in Staaten mit großen Minderheiten abgestimmt, etwa in Georgia, Alabama, Tennessee und Virginia. Insgesamt gibt es 865 demokratische Delegiertenstimmen zu gewinnen. Am Ende braucht ein Demokrat 2383 Stimmen der Wahlmänner und Wahlfrauen, um im Juli zum Präsidentschaftskandidaten der Partei gekürt zu werden.

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