






Romney muss in den kommenden Wochen verstärkt beweisen, dass er der Kandidat aller Republikaner sein kann – ohne zu weit von der Mitte abzurücken. Denn die Präsidentschaftswahlen am ersten Dienstag im November werden – wie in Deutschland auch – von den Wechselwählern entschieden.
Die „Independents“ haben sich bei der 2008er-Wahl für Obama entschieden und ihn zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten gemacht. 2010 bei den Kongresswahlen wandten sie sich von den Demokraten ab; die Republikaner gewannen deutlich die Mehrheit im Capitol. Umfragen zeigten zuletzt, dass die Wechselwähler aktuell wieder hinter Barack Obama stehen. Die Mehrheit würde für den Amtsinhaber votieren, wenn die Wahlen schon jetzt wären. Für Romney sprechen sich gerade einmal gut 20 Prozent der „Independents“ aus.
Sollte Santorum das Feld räumen, steckt Romney folglich in einem Dilemma. Rückt Romney nach außen, stärkt er zwar seine Position bei den Wechselwählern. Doch gleichzeitig braucht er im Präsidentschafts-Wahlkampf, sollte er soweit kommen, dringend die Stimmen der gemäßigten US-Bürger.
Romney sollte sich nach seinem Sieg in Florida nicht zu früh freuen und stattdessen an einer Strategie arbeiten, wie er einen Lager-Wahlkampf verhindern kann. Er braucht ein Programm, das die Republikaner vereint, eine Vision von einem konservativen, besseren Amerika. Auch wenn Visionäre gelegentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.