US-Wahl 2020 Pete Buttigieg zieht Bewerbung um Präsidentschaftskandidatur zurück

Der Ex-Bürgermeister von South Bend beendet das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur. Seit Ausstieg zeugt vom Druck auf moderate Demokraten.

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Pete Buttigieg steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten aus. Das sagte der 38-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) in South Bend (Indiana), wo er zuletzt Bürgermeister gewesen war.

Der 38-jährige Afghanistan-Kriegsveteran, erste offen schwule Bewerber und frühere Bürgermeister von South Bend trotzte monatelang den Erwartungen inmitten eines Feldes bekannterer möglicher Kandidaten. Der als moderat geltende Buttigieg gehörte mit dem sehr guten Abschneiden bei den Vorwahlen in Iowa und dem zweiten Platz in New Hampshire zunächst zu den führenden Bewerbern um die demokratische Präsidentschaftskandidatur. Später konnte er jedoch nicht genügend Delegiertenstimmen sammeln, um den Wahlkampf fortzuführen.

Buttigieg galt als jemand, bei dem insbesondere ältere Wähler mit Universitätsabschlüssen ihr Kreuzchen machen. Bei den Vorwahlen in weniger homogenen Staaten kam er ins Straucheln. Sein Ausstieg zeugt vom wachsenden Druck auf moderatere Demokraten angesichts des Aufstiegs des linken Senators Bernie Sanders, den Buttigieg als zu liberal bezeichnete, um gewählt werden zu können.

Buttigieg schaffte es ebenfalls nicht, Zweifel auszuräumen, er könne nicht genügend schwarze Wähler auf sich vereinen. Als Bürgermeister einer Stadt mit 25 Prozent schwarzer Bevölkerung wurde Buttigieg kritisiert, weil er den ersten afroamerikanischen Polizeichef der Stadt entließ. Auch sein Umgang mit einem weißen Polizisten, der im Juni einen schwarzen Mann erschoss, wurde bemängelt.

Nach seinem unerwarteten Aufstieg wurde Buttigieg insbesondere von der Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts wegen hoch dotierter Spendenaktionen angegriffen, unter anderem in einem Weinkeller in Kalifornien. Senatorin Amy Klobuchar warf ihm mangelnde nationale Erfahrung vor.

Zuletzt hatte Buttigieg bei der Zahl der Delegierten mit 26 auf dem dritten Platz gelegen. Vor ihm waren Sanders mit 58 Stimmen und Ex-Vizepräsident Joe Biden mit 50.

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