Im Jahr 1989 übernahm Donald Trump mit einer Investorengruppe für 380 Millionen Dollar die gestrauchelte Eastern Air Lines. Trump machte aus den 17 Boeings 727 Luxusflieger, die keiner haben wollte.
Passagiere auf der Ein-Stunden-Strecke von New York nach Washington forderten Komfort und wettbewerbsfähige Preise statt überflüssiges Mahagoni-Furnier. Auch die gestiegenen Kerosinpreise brachten die Airline ins Straucheln. Trump verkaufte die Airline bereits 1992 an US Air – und holte sich nicht annähernd den Kaufpreis zurück.
Die Wirtschaftsberater von Donald Trump
Der Hedgefondsmanager wettete 2007 gegen den überhitzten Immobilienmarkt und machte dadurch Milliarden Dollar Gewinn für sich und seine Investoren. Jüngst waren seine Einschätzungen zu Aktienentwicklungen und Konjunktur jedoch weniger akkurat. In den vergangenen fünf Jahren büßten seine Investments massiv an Wert ein.
Quelle: Reuters
Der Investmentmanager ist Chef der von ihm 1992 mitbegründeten Beteiligungsgesellschaft Cerberus Capital Management. Unter seiner Führung war das Unternehmen auch größter Anteilseigner von Chrysler, bis der Autobauer 2009 mit staatlicher Hilfe saniert wurde.
David Malpass war Vize-Staatssekretär im Finanzministerium unter Präsident Ronald Reagan und Vize-Staatssekretär im Außenministerium unter Präsident George Bush senior sowie Chefvolkswirt der Investmentbank Bear Stearns. Derzeit leitet er die Investmentberatungsfirma Encima Global. Er ist ein scharfer Kritiker der Geldpolitik der US-Notenbank, fordert mehr Investitionen in die Infrastruktur und Steuersenkungen.
Peter Navarro ist der einzige Vertreter auf Trumps Beraterliste, der in Wirtschaftswissenschaften promovierte. Derzeit lehrt er als Wirtschaftsprofessor an der University of California in Irvine. Drei seiner neun Bücher befassen sich kritisch mit Chinas Rolle in der Welt. Er fordert einen Importzoll in Höhe von 45 Prozent auf chinesische Waren. Die USA sollten seiner Meinung nach eine strengere Haltung zu Diebstahl geistigen Eigentums und in Handelsfragen einnehmen.
Howard Lorber ist Chef der Vector Group, die Zigaretten herstellt und im Immobiliengeschäft aktiv ist. Laut Trumps Wahlkampfstab ist Lorber einer der besten Freunde Trumps.
Der Investmentmanager konzentriert sich auf Finanzierungsvorhaben in der Unterhaltungsbranche. Der Ex-Goldman-Sachs-Partner ist Chef der Beteiligungsgesellschaft Dune Capital Management. Er hat in der Vergangenheit häufig Geld an die Demokraten gespendet, einschließlich deren Kandidatin Hillary Clinton. Mit Trump ist er nach eigenen Angaben seit mehr als 15 Jahren privat und beruflich verbunden.
Dan Dimicco ist Ex-Chef der Nucor Corp, einem der größten US-Stahlproduzenten. Er ist ein scharfer China-Kritiker und tritt ein für neue Handelsregeln zugunsten der US-Industrie.
Stephen Moore ist einer der führenden konservativen US-Wirtschaftsexperten, der für das "Wall Street Journal" arbeitete und derzeit der Denkfabrik Heritage Foundation angehört. Er gründete die Anti-Steuern-Lobbygruppe Club of Growth.
Der Immobilienfinancier und Hotelentwickler ist ein langjähriger Freund Trumps. Er ist Gründer und Chef der Beteiligungsgesellschaft Colony Capital.
Mit der Trump University wollte Donald Trump den Bildungsmarkt aufrollen. 2004 gründete er das Institut, das gegen eine Gebühr von bis zu 35.000 Dollar Kurse im Immobilienmanagement, Vermögensverwaltung und Vermögensbildung anbot. Weil die University nie den offiziellen Status einer Hochschule innehatte, war Trump gezwungen, die Organisation in Trump Entrepreneur Initiative umzubenennen. Außerdem laufen gegen die Schule diverse Klagen wegen angeblich überzogener Werbeversprechen.
Ganz nebenbei versuchte Trump auch kleinere Geschäfte aufzubauen, die vor allem seinen Namen vermarkteten. 2006 gründete er eine Online-Reiseseite unter dem Namen GoTrump.com. Doch mehr als eine Webseite ist daraus nichts geworden. Auch mit dem Trump Vodka hatte er 2006 kein Glück. Das Unternehmen wurde ein Jahr später wegen schwacher Verkaufszahlen eingestellt. Das Trump Steak im Jahr 2007 wurde nur zwei Monate lang feilgeboten, dann nicht weiter verkauft.
Die Marke Donald Trump
Als Baulöwe, Casinobetreiber, Golfclubbesitzer und Ausrichter von Schönheitswettbewerben hat der New Yorker ein Vermögen von zehn Milliarden Dollar angehäuft – nach eigenen Angaben.
Trumps Satz „You’re fired“, mit dem er in der Show „The Apprentice“ ehrgeizige Jungunternehmer feuerte, wurde zum geflügelten Wort.
Trump spendete auch an Demokraten wie die Clintons, tritt nun aber für die Republikaner an.
In der heißen Phase des Wahlkampfes drohen ihm nun auch heikle Geschäftspraktiken auf die Füße zu fallen. Das „Wall Street Journal“ berichtete vor wenigen Tagen, dass ein Unternehmen von Trump plante, in Kuba Geschäfte zu machen, obwohl ein Embargo Handel mit dem kommunistischen Land strikt verbot. Angeblich seien bereits Gelder geflossen, um die Marktchancen auszuloten. Sollte sich dies bewahrheiten, hätte Trump gegen außenpolitische Grundzüge verstoßen. US-Wähler mögen das vor allem dann nicht, wenn man mit einem kommunistischen Regime anbandelt.
Doch Trump wäre nicht Trump, wenn er diese Vorwürfe gegen sich auf seine Weise abprallen lässt. Auf einer Veranstaltung in Pennsylvania erwähnte er mit keiner Silbe die von der „New York Times“ enthüllten Dokumente zur Steueraffäre. Stattdessen äffte er Hillary Clinton nach, wie sie bei einer Trauerfeier zum Terroranschlag auf New York Mitte September aus Erschöpfung zusammenbrach – Politik der untersten Schublade.
Laut Umfrageergebnissen sieht es derzeit nicht gut aus für Trump. Clinton ging als klare Siegerin der ersten TV-Debatte Ende September hervor. Seitdem hat die Demokratin ihren Vorsprung ausgebaut. Für Trump waren die letzten acht Tage die bitterste Woche seiner Präsidentschaftskandidatur.