US-Wahl Trump erneuert Forderung nach zeitnaher Ergebnis-Bekanntgabe

Weil viele Menschen in den USA in diesem Jahr per Briefwahl abstimmen, könnte sich die Stimmauszählung verzögern. Der US-Präsident warnt jedoch vor einer Verzögerung.

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Der US-Präsident hatte mit Blick auf die Wahl am Dienstag mehrfach vor Wahlbetrug gewarnt und gefordert, es müsse noch in der Wahlnacht klar sein, wer die Abstimmung gewonnen habe. Quelle: AP

Wenige Tage vor der Abstimmung hat US-Präsident Donald Trump seine Forderung nach einer zeitnahen Bekanntgabe des Wahlergebnisses erneuert. Eine Entscheidung des Obersten Gerichts, die Auszählung von Briefwahlstimmen im Bundesstaat North Carolina noch neun Tage nach der Abstimmung zu erlauben, bezeichnete er als „verrückt und schlecht für unser Land“. Auf Twitter fragte er seine 87 Millionen Follower am Freitag: „Können Sie sich vorstellen, was während dieser Frist von neun Tagen passieren wird?“

Trump hatte mit Blick auf die Wahl am Dienstag mehrfach vor Wahlbetrug gewarnt und gefordert, es müsse noch in der Wahlnacht klar sein, wer die Abstimmung gewonnen habe. Bei den meisten vergangenen Wahlen wurde der Sieger tatsächlich noch in der Wahlnacht klar. In diesem Jahr warnen Verantwortliche in mehreren Bundesstaaten aber, dass es zu Verzögerungen kommen könnte.

Der Hintergrund ist, dass in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen per Briefwahl abstimmen. Die Auszählung der Briefwahlstimmen ist aber aufwendiger als das Zählen der in den Wahllokalen abgegebenen Stimmen.

Zudem dürfen manche Bundesstaaten, darunter das umkämpfte Pennsylvania, die Briefwahlunterlagen erst am Wahltag öffnen und auszählen. Wegen des komplizierten Wahlsystems könnte das Ergebnis der Präsidentenwahl letztlich an der Auszählung in ein oder zwei umkämpften Bundesstaaten hängen.

In North Carolina etwa zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Trump und dem demokratischen Kandidaten Joe Biden ab. 2016 hatte Trump sich dort mit gut drei Prozentpunkten Vorsprung durchgesetzt.

Viele Bundesstaaten haben zudem unterschiedliche Fristen, bis wann Briefwahlunterlagen eingehen müssen. Das Oberste Gericht, der Supreme Court, bestätigte am Donnerstag die Regelung in North Carolina, wonach Unterlagen, die von der Post am Wahltag abgestempelt wurden, noch bis 12. November angenommen und gezählt werden müssen.

Bei einem sehr knappen Wahlausgang könnte das Ergebnis damit theoretisch bis zum 12. November unklar bleiben. Der Wahlbehörde des Bundesstaats zufolge haben 1,36 Millionen Wähler Briefwahl beantragt, die meisten Stimmzettel davon sind bereits ausgefüllt wieder eingegangen.

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