US-Wahlkampf   Clinton nimmt Nominierung an

Es ist offiziell: Hillary Clinton nimmt ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin an und kämpft mit Donald Trump um das mächtigste Amt der Welt. Die Ex-Außenministerin empfiehlt sich als gestählte Krisenmanagerin.

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Die frühere Außenministerin könnte die erste Frau im Weißen Haus werden. Quelle: Reuters

Philadelphia Hillary Clinton zieht für die US-Demokraten in den Kampf ums höchste Staatsamt der USA. Am Donnerstag (Ortszeit) nahm die frühere Außenministerin, Senatorin und First Lady in Philadelphia ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin offiziell an.

Erstmals in der US-Geschichte schickt eine große Partei im Land eine Frau ins Rennen ums Weiße Haus. Bei der Wahl im November tritt Clinton gegen den Republikaner Donald Trump an.

Clinton wandte sich am Abend in einer großen Rede an den Parteitag der Demokraten. Den Amerikanern empfahl sie sich als eine erfahrene Krisenmanagerin, die für die Herausforderungen der Welt gerüstet sei.

Als Präsidentin werde sie mit allen Amerikanern und den Verbündeten der USA im Anti-Terror-Kampf zusammenarbeiten. „Wir sehen mit klarem Blick, mit was es unser Land da zu tun hat“, sagte sie mit Blick auf extremistische Gewalt. „Aber wir haben keine Angst.“

Mit scharfen Worten versuchte sich Clinton von ihrem Rivalen Trump abzusetzen und sprach ihm jede Eignung für das Weiße Haus ab. „Stellt ihn euch in einer echten Krise im Oval Office vor“, sagte die 68-Jährige – und nahm dessen Twitter-Leidenschaft aufs Korn. „Einem Mann, den man mit einem Tweet ködern kann, ist kein Mann, dem wir Nuklearwaffen anvertrauen können.“


Appell an parteiinterne Kritiker

Zudem griff sie Trumps Äußerung in seiner Parteitagsrede vor den Republikanern vergangene Woche an, in der er erklärt hatte, dass nur er „das System“ reparieren könne. Diese Worte sollten „bei uns allen die Alarmglocken schrillen“ lassen, sagte Clinton. Die Amerikaner sollten niemanden glauben, der erkläre: „Ich allein kann es richten.“

Clinton gestand zugleich aber Versäumnisse ihrer Partei ein. Die Demokraten hätten arbeitenden Familien nicht gut genug vermittelt, dass sie deren Los nachvollziehen könnten. „Schrecklich viele Leute finden, dass ihrer Arbeit immer weniger Respekt“ entgegen gebracht werde. Dabei seien Amerikaner willens, hart zu arbeiten.

Ihren Zuhörern empfahl sich Clinton als Vorkämpferin der Eintracht. „Ich will eine Präsidentin für Demokraten, Republikaner, Unabhängige sein, für die Strauchelnden, für die Kämpfenden und die Erfolgreichen. Für jene, die mich wählen und jene, die es nicht tun“, erklärte sie.

Der Appell dürfte nicht zuletzt auf ihre parteiinternen Kritiker gemünzt sein. Viele Anhänger ihres Vorwahl-Rivalen Bernie Sanders können sich weiter nicht damit abfinden, dass Clinton das Rennen um die Nominierung gemacht hat. Zuletzt waren interne E-Mails der Demokratischen Partei aufgetaucht, die nahelegen, dass die Parteispitze Sanders bei den Vorwahlen benachteiligte. Umfragen zufolge vertrauen viele Menschen Clinton nicht.

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