US-Wahlkampf Vier Gründe, warum Donald Trump Präsident werden könnte

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Der "Jesse-Ventura-Effekt"

Außerdem könnte eine weiteres Thema eine große Rolle spielen: die Clinton Foundation. Die gemeinnützige Stiftung, die der 42. Präsident der Vereinigten Staaten Bill Clinton nach seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus 2001 gegründet hatte, könnte für Hillary zu einem Problem werden. Es gibt Vorwürfe, dass die damalige Außenministerin Clinton erst dann Delegationen empfangen hat, nachdem diese für die Stiftung gespendet haben. Konkret geht es um eine Spende des Kronprinzen von Bahrein, Salman bin Hamad al-Khalifa, der zeitnah zu seiner Spendenzahlung an die Stiftung einen Termin bei Hillary Clinton bekommen hat.

Trumps Ansichten im Faktencheck
Milliardär und Republikaner Donald Trump Quelle: dpa
Trump und Putin Quelle: dpa
New York City am 11. Septembers 2001 Quelle: dpa
Trump und Geld Quelle: REUTERS
Trump und HandelTrump: „Beim Handel gehen wir völlig unter. . Mit China werden wir handelsmäßig 505 Milliarden Dollar verlieren. . . Mexiko, (sind es) 58 Milliarden Dollar. Japan, wahrscheinlich etwa, sie wissen es noch nicht genau, aber (da sind es) etwa 109 Milliarden Dollar.“Die Fakten: Trump liegt beim US-Handelsdefizit mit China völlig daneben. Es betrug 2015 insgesamt 365,7 Milliarden Dollar – ein Rekord und das größte Defizit der USA mit einem anderen Land. Doch das US-Defizit mit allen Ländern zusammen lag vergangenes Jahr bei 531,5 Milliarden nach 508,3 Milliarden im Jahr 2014 – also etwa so viel wie Trump nur dem Handel mit China zuschrieb. Bei den Zahlen für Mexiko lag Trump richtig, nicht aber bei jenen für Japan. Es betrug im vergangenen Jahr nicht 109 Milliarden, sondern 68,6 Milliarden. Quelle: dpa
Donald Trump Quelle: AP
Donald Trump und Hillary Clinton Quelle: dpa

4. Der Gesundheitszustand von Hillary Clinton

Im Vergleich zum dynamischen Barack Obama wirken sowohl Trump als auch Clinton allenfalls wie rüstige Rentner. Trump ist 70 Jahre alt und Clinton 68. Doch vor allem bei der Demokratin gibt es Zweifel, ob sie den gesundheitlichen Anforderungen als US-Präsidentin gewachsen ist. Und Trump weiß dies für sich zu nutzen.

Clinton hatte vor wenigen Jahren nachweislich eine Gehirnerschütterung und soll bis heute das Medikament Coumadin einnehmen – ein Blutverdünner, der Blutgerinsel verhindert. Die Gesundheit Clintons hat in den vergangenen Wochen eine große Rolle im Wahlkampf gespielt. Gut möglich, dass auch dies den Ausgang der Wahl beeinflussen kann – zugunsten von Trump.

Und last but not least: Der Jesse-Ventura-Effekt. Ventura war in den Neunzigerjahren Profi-Wrestler in den USA. Er stellte sich in Minnesota als Querkopf und unabhängiger Kandidat zur Wahl des Gouverneurs – und wurde gewählt. Ganz einfach, weil er gegen das bisherige Establishment agierte. So stach er die Kandidaten der Demokraten und Republikaner aus. Sein damaliger Slogan im Wahlkampf: „Don't vote for politics as usual”. Irgendwie erinnert das an Donald Trump.

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