Am 5. Februar, dem Super-Tuesday stellen sich die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur in 24 US-Bundesstaaten zur Wahl. Während bei den Republikanern alles auf John McCain oder Mitt Romney hinausläuft, liefern sich bei den Demokraten Barack Obama und Hillary Clinton ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen: Clinton führt in den Umfragen – und Obama wird von einer neuen Sympathie-Welle getragen. Gut möglich, dass die Entscheidung jetzt fällt, spätestens aber Ende August, auf dem Parteitag der Demokraten. Dann wird feststehen, wer von den beiden im November zum Showdown gegen die Republikaner antritt.
Derzeit haben die Demokraten die politische Dynamik auf ihrer Seite; die Amerikaner elektrisiert die Möglichkeit zweier möglicher Premieren: erstmals ein Präsident mit schwarzer Hautfarbe – oder die erste Frau an der Spitze der USA.
Politisch funken Obama und Clinton auf einer Wellenlänge; beide wollen Konzerne und Reiche stärker besteuern, ein staatliches Gesundheitssystem etablieren, grüne Jobs schaffen, Bildung verbilligen, amerikanische Handelsinteressen schützen und die Truppen aus dem Irak abziehen.
Schwarz oder Frau also, Herz oder Kopf, Outsider oder Insider, Intuition oder Erfahrung, ein neues Gesicht oder zwei alte Bekannte? Hillary und ihr Chefberater Bill, der Ex-Präsident, werden nichts unversucht lassen, den Durchmarsch Obamas ins Weiße Haus zu stoppen. Sie werden sticheln, Gerüchte streuen, Zweifel nähren, die Wahrheit verdrehen – und dabei Gefahr laufen, Spielverderber zu sein, die immer nur beeindrucken, aber nie wirklich begeistern. Aber wer weiß? Das Clinton-Imperium ist reich, erfahren und skrupellos – und Hillary, so viel es sie im Leben auch stets gekostet hat, stand am Ende noch immer als Siegerin da.