USA Joe Biden trifft sich mit Familie von George Floyd

Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat hat den Angehörigen sein Mitgefühl ausgesprochen. Trump hatte hingegen ein Treffen mit Sicherheitsbehörden.

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In aktuellen Umfragen kann der Demokrat seinen Vorsprung vor Amtsinhaber Donald Trump bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen ausbauen. Quelle: AP

Vor der Beisetzung des bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd haben Hunderte Menschen Abschied genommen. Floyds Sarg wurde am Montag in der Kirche „The Fountain of Praise“ in der Metropole Houston im Bundesstaat Texas aufgebahrt. Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, traf nach Angaben des Anwalts von Floyds Familie Angehörige des Toten.

„Sich gegenseitig zuzuhören ist das, was Amerika heilen wird.“ Genau das habe Biden bei Floyds Familie getan – für mehr als eine Stunde, beschrieb der Verteidiger von Floyds Familie, Benjamin Crump, das Treffen am Montag auf Twitter.

Bidens Mitgefühl habe für die trauernden Angehörigen „die Welt bedeutet“. Dazu veröffentlichte Crump ein Foto, dass neben Biden unter anderem Bürgerrechtler Al Sharpton und Floyds Onkel Roger Floyd zeigen soll.

Der 46-Jährige Floyd war am 25. Mai in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Ein weißer Beamter hatte ihm sein Knie fast neun Minuten lang in den Nacken gedrückt – trotz aller Bitten Floyds, ihn atmen zu lassen. Floyds Tod hat landesweite Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach sich gezogen, die auch US-Präsident Donald Trump unter Druck setzen.

Trump kam dagegen im Weißen Haus mit Vertretern von Sicherheitsbehörden zusammen. Er bewirbt sich bei der Präsidentschaftswahl im November um eine zweite Amtszeit.

In einer am Montag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Senders CNN lagen Trumps Zustimmungswerte nur noch bei 38 Prozent – sieben Punkte weniger als im vergangenen Monat. Wäre die Wahl jetzt, würden der Befragung zufolge 55 Prozent für Biden stimmen und nur 41 Prozent für Trump. Im vergangenen Monat hatte Biden noch einen Vorsprung von nur fünf Punkten. Wegen des komplizierten Wahlsystems in den USA haben solche Umfragen allerdings begrenzte Aussagekraft, was den tatsächlichen Ausgang der Wahl angeht. Trump schrieb auf Twitter, die CNN-Daten seien so falsch wie die Berichterstattung des Senders.

Die US-Demokraten im Kongress stellten am Montag einen Gesetzentwurf gegen Polizeigewalt vor. Der Entwurf sehe unter anderem eine einfachere Strafverfolgung bei polizeilichem Fehlverhalten vor, sagte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Polizeigewalt solle außerdem etwa durch den verstärkten Einsatz von Körperkameras bekämpft werden. Umstrittene Polizeimethoden wie Würgegriffe bei Festnahmen sollten verboten werden.

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