USA Trinkgeld könnte bald fest an die Arbeitgeber gehen

Das US-Arbeitsarbeitsministerium hat vorgeschlagen, dass Gastronomen künftig die Trinkgelder ihrer Mitarbeiter behalten dürfen. Damit diese Idee greift, muss auf Lohnebene eine Voraussetzung erfüllt sein.

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Die 3,2 Millionen Amerikaner, die als Kellner, Kellnerinnen oder Bartender arbeiten, zählen zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitskräften im Land. Quelle: AP

Washington Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwägt nach Angaben der „New York Times“ eine neue Regelung für den Umgang mit Trinkgeldern in Restaurants und anderen Einrichtungen. Demnach hat das Arbeitsministerium kürzlich einen Vorschlag vorgelegt, nach dem die Arbeitgeber die völlige Kontrolle über die Gelder erhalten könnten. Sie hätten dann das Recht, diese zu sammeln und zu benutzen, wofür sie es wollen – solange alle ihre Angestellten wenigstens den Mindestlohn beziehen.

Der Mindestlohn liegt bei 7,25 Dollar (etwa 6,10 Euro) pro Stunde, in einigen Staaten und Städten höher. Die 3,2 Millionen Amerikaner, die als Kellner, Kellnerinnen oder Bartender arbeiten, zählen der Zeitung zufolge zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitskräften in den USA: Ihr Stundenlohn lag demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 9,61 Dollar. Trinkgelder stellen einen wesentlichen Teil ihrer Einkünfte dar: Es ist daher üblich, dass Kunden in den USA weitaus tiefer dafür in die Tasche greifen als in den meisten anderen Ländern. Die Faustregel liegt bei 20 Prozent des Rechnungsbetrages, in Deutschland sind es ungefähr 10 Prozent.

Ministeriumsbeamte argumentieren der „New York Times“ zufolge, dass die mögliche neue Regel es Restaurantbetreibern erlauben würde, einen Teil der Trinkgelder Tellerwäschern oder auch Köchen zukommen zu lassen – besonders Geringverdienenden, die im Hintergrund arbeiten. Aber die Zeitung weist darauf hin, dass der Vorschlag keine derartige Verpflichtung für die Arbeitgeber enthalte.

Es stünde ihnen demnach auch frei, alles Geld zu behalten oder es für Verbesserungen ihres Restaurants auszugeben. Und davon, so wird dem Blatt zufolge argumentiert, würden die Arbeitnehmer ja auch potenziell profitieren. Außerdem würde es der US-Wirtschaft dienen.

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