USA Trumps Sprecher Sean Spicer tritt zurück

Aufruhr im Weißen Haus: Donald Trumps Speerspitze in der Presseöffentlichkeit, Sprecher Sean Spicer, räumt das Feld. Der Präsident setzt seinen Kurs fort, sich vor allem mit Wall-Street-erfahrenem Personal zu umgeben.

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Sean Spicer, Pressesprecher des Weißen Hauses Quelle: REUTERS

Der seit langer Zeit umstrittene Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, hat seinen Rücktritt angekündigt. „Es war eine Ehre, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, sowie diesem wunderbaren Land zu dienen“, schrieb Spicer auf Twitter und bestätigte entsprechende Medienberichte. Er wolle sein Amt noch bis Ende August weiterführen.

Hintergrund soll die Berufung von Anthony Scaramucci zum Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses sein, berichteten unter anderem der Sender NBC und die „New York Times“. Spicer soll zu Präsident Donald Trump gesagt haben, die Entscheidung für Scaramucci sei „ein großer Fehler“, berichtete die „New York Times“.

Sean Spicer war vom ersten Tag der Amtsübernahme Trumps an umstritten. Er hatte sich am Tag nach der Amtseinführung des Präsidenten einen heftigen Streit mit Journalisten über die Zahl der Besucher bei der Zeremonie vor dem Kapitol in Washington geliefert. In den sechs Monaten seiner Zeit als Sprecher des Weißen Hauses kam es immer wieder zu heftigen Wortgefechten mit Journalisten. Spicer wurde zu einer Galionsfigur der Trump-Regierung.

Der 45-Jährige wurde anderem deshalb zum Thema in zahlreichen Comedy-Sendungen des US-Fernsehens. Schon öfter wurde spekuliert, Trump sei unzufrieden mit seiner Arbeit und Spicer stehe vor der Entlassung. Zuletzt hatte er sich aus der Öffentlichkeit stärker zurückgezogen und die Pressebriefings seiner bisherigen Stellvertreterin Sarah Sanders überlassen.

Das Verhältnis zwischen Spicer und Scaramucci gilt als belastet. Scaramucci gilt auch als Gegenspieler von Trumps Stabschef Reince Priebus. Spicer und Priebus kommen aus dem Parteigefüge der Republikaner, der Investor Scaramucci ist wie Trump ein Außenseiter und kommt aus dem Dunstkreis der Wall Street.

Scaramucci ist ein wohlhabender Finanzier und Politstratege, der bislang für die Export-Import-Bank der USA arbeitete. Früher war er für das Investmenthaus Goldman Sachs tätig, dem zahlreiche führende Figuren in Trumps Administration, wie etwa Wirtschaftsberater Gary Cohn und Finanzminister Steven Mnuchin entstammen. Scaramucci war auch in der Übergangsphase nach der Wahl und vor der Amtseinführung Trumps für dessen Team tätig.

Der Posten des Kommunikationsdirektors im Weißen Haus war seit Mai dieses Jahres nicht mehr besetzt. Zuvor hatte ihn bis zu seinem Ausscheiden Michael Dubke inne.

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