USA US-Minister will Kosten für Reisen mit privaten Jets erstatten

Nachdem enthüllt wurde, dass der US-Gesundheitsminister für Dienstreisen private Flugzeuge gecharterte, warfen die oppositionellen Demokraten ihm Steuergeldverschwendung vor. Price will seine Kosten nun selbst tragen.

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„Die Steuerzahler werden keinen Groschen für meinen Sitzplatz in diesen Flugzeugen zahlen.“ Quelle: Reuters

Washington Der wegen Reisen mit privaten Jets unter Druck geratene US-Gesundheitsminister Tom Price hat angekündigt, die Kosten für seinen Teil der Flüge aus eigener Tasche erstatten zu wollen. „Die Steuerzahler werden keinen Groschen für meinen Sitzplatz in diesen Flugzeugen zahlen“, erklärte Price am Donnerstag in einer Stellungnahme. Er kündigte zudem an, bei Dienstreisen keine privaten Jets mehr nutzen zu wollen. Ein Sprecher sagte dem Sender NPR, dass sich die Kosten für den Sitzplatz des Ministers auf 51 887 US-Dollar (rund 44 000 Euro) beliefen. Die Beträge für seine Mitarbeiter und andere übernimmt der 62-Jährige demnach nicht.

Das Magazin „Politico“ hatte enthüllt, dass Price mehrfach Flugzeuge gechartert hatte. In einem Fall war er demnach von Washington nach Philadelphia geflogen - das ist eine Distanz von 217 Kilometern. Laut dem Magazin belaufen sich die Kosten insgesamt auf über 400 000 US-Dollar.

Die oppositionellen Demokraten warfen dem Minister vor, Steuergelder zu verschwenden. Präsident Donald Trump zeigte sich verärgert über Price und ließ offen, ob er ihn entlassen wolle.

Ein Sprecher des Ministers hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärt, es sei angesichts des Terminplans nicht immer möglich, Linienflüge zu nutzen oder anders zu reisen. Price selbst betonte am Donnerstag erneut, die Flüge seien von der Rechtsabteilung genehmigt worden. Das Gesundheitsministerium will in einer internen Untersuchung klären, ob er gegen Vorschriften für Regierungsvertreter verstoßen hat.

Auch Reisen von anderen Mitgliedern aus Trumps Kabinett haben Fragen aufgeworfen. Der Direktor der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, nutzte ebenfalls in einem Fall ein Charterflugzeug für eine Dienstreise. Finanzminister Steven Mnuchin geriet vor einigen Wochen in die Kritik, weil er am Tag der totalen Sonnenfinsternis mit einem Regierungsflieger nach Kentucky gereist war. Offizieller Anlass war eine Besichtigung der amerikanischen Goldreserven in Ford Knox. Eine Bürgerinitiative warf Mnuchin aber vor, er habe in Wirklichkeit nur die Sonnenfinsternis verfolgen wollen.

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