Caracas Nach Jahren der diplomatischen Konfrontation will das krisengeschüttelte Venezuela nun den Dialog mit den USA wieder aufnehmen. Er sei mit dem Vorschlag einverstanden, dass beide Länder eine „neue Etappe des Dialogs“ eröffnen, sagte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro in Caracas. Zuvor war Maduros Chefdiplomatin, Delcy Rodríguez, zu Beratungen mit US-Außenminister John Kerry in Washington zusammengekommen.
Die Botschaften in beiden Ländern werden seit 2010 nur von Geschäftsträgern geführt. Maduro schimpft oft gegen den US-Imperialismus und beschuldigt Washington, an Destabilisierungsversuchen gegen seine sozialistische Regierung beteiligt zu sein. Der Venezolaner sprach sich nun für schnelle, hochrangige Kontakte aus.
Trotz der ideologischen Feindschaft sind die USA über die Jahre der größte Markt für Venezuelas Erdöl-Exporte geblieben. Der südamerikanische Staat steht gerade am Rande des wirtschaftlichen Kollaps. Im Land mit den größten Ölreserven der Welt mangelt es an Nahrungsmitteln, den Krankenhäusern gehen die Medikamente aus. In den vergangenen Wochen waren hungernde Menschen auf die Straße gegangen. Die Opposition will Maduro per Referendum absetzen.
Unterdessen kehrt Venezuela zur Fünf-Tage-Arbeitswoche zurück. Das Land hatte Beschäftigte im öffentlichen Dienst zuletzt nur noch zwei Tage die Woche arbeiten lassen, um Energie zu sparen. Am Montag erklärte das Energieministerium, die für die Stromversorgung nötigen Stauseen seien wieder einigermaßen gefüllt, so dass die Energiekrise sich abschwäche.
Seit April hatten die Angestellten im öffentlichen Dienst auf Order der Regierung nur noch Montag und Dienstag gearbeitet. Jetzt sollen sie auch Mittwoch, Donnerstag und Freitag bis 13.00 Uhr tätig sein. Kritiker hielten die Verkürzung der Arbeitswoche für sinnlos, weil die Beschäftigten statt im Büro zuhause Strom für Computer und Kühlgeräte verbraucht hätten.