London/Brüssel Die britische Premierministerin Theresa May wird noch am Freitagmorgen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker über mögliche Fortschritte in den Brexit-Verhandlungen beraten. Das Treffen sei für 7 Uhr (MEZ) in Brüssel geplant, sagte eine Sprecherin Mays am frühen Morgen. Auch der EU-Chefunterhändler Michel Barnier und der britische Brexit-Minister David Davis würden daran teilnehmen. Der EU-Kommission zufolge könnte es kurz darauf eine Pressekonferenz geben. Die Unterhändler beider Seiten hatten die ganze Nacht über eine Grundsatzvereinbarung für den geplanten EU-Austritt Großbritanniens beraten.
Am Montag war eine Einigung in den Verhandlungen über Grundzüge des EU-Ausstiegs zum Greifen nah gewesen. Sie scheiterte jedoch in letzter Minute am Einspruch der britischen Provinz Nordirland. Die nordirische Partei DUP, die Mays Minderheitsregierung toleriert, fürchtet eine zu enge Anbindung an die EU. Die macht das EU-Mitglied Irland aber zur Bedingung, um einem etwaigen Brexit-Deal zuzustimmen.
Die EU-Kommission steht hinter Irland. Sie hat den Briten eine Frist bis Sonntag für ein neues Angebot gesetzt. May hatte am Mittwoch erklärt, ihre Regierung werde dafür sorgen, dass es keine festen Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland geben werde.
In Kreisen der DUP hieß es am Freitagmorgen, man habe in der Nacht stundenlang über das Granz-Thema verhandelt. Die Parteiführung werde sich dazu später am Freitag öffentlich äußern.