Verstorbener US-Senator Tausende Menschen nehmen in Arizona Abschied von McCain

Es war die erste Trauerfeier für John McCain – an dem Tag, an dem er 82 Jahre alt geworden wäre. Tausende verabschiedeten sich an McCains Sarg.

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USA: Zur Trauerfeier für John McCain in Arizona kamen Tausende Quelle: AP

Washington Tausende Trauernde haben in Phoenix Abschied von US-Senator John McCain genommen. Der republikanische Spitzenpolitiker wurde im Parlament seines Bundesstaates Arizona aufgebahrt, wie auf Fernsehbildern am Mittwoch (Ortszeit) zu sehen war. Es war die erste öffentliche Trauerfeier für den US-Senator, an dem Tag, an dem McCain seinen 82. Geburtstag gefeiert hätte.

Unter Tränen nahm zunächst McCains Familie Abschied. Seine Ehefrau Cindy McCain legte sanft ihren Kopf auf den in eine US-Flagge gehüllten Sarg und küsste diesen, wie die Online-Ausgabe des „Time“-Magazins berichtete. Auch Tochter Meghan McCain habe weinend am Sarg Abschied genommen.

Politiker aus dem US-Bundesstaat Arizona, für den McCain sechsmal als Vertreter in den US-Senat gewählt worden war, ehrten ihn als einen Staatsmann, der sich bemüht habe, Amerikaner unabhängig von ihren politischen Überzeugungen zu vereinen, wie die „New York Times“ berichtete.

Am Nachmittag wurden die Tore für die Öffentlichkeit geöffnet. Rund 15.000 Menschen erwiesen McCain die letzte Ehre an seinem Sarg, wie das Blatt „AZ Central“ berichtete. In einer langen Schlange warteten sie stundenlang trotz der heißen Nachmittagssonne.

„Ich bin mein Leben lang ein Demokrat gewesen und habe auch in Vietnam gedient. Also bin ich hergekommen, um einen Mann zu ehren, der nie die anderen Veteranen vergessen hat“, sagte der 71-jährige Marlin Porter der „New York Times“, während er in der Schlange wartete. Als Pilot der US-Navy war McCain in Vietnam in Gefangenschaft geraten und von den Vietcong gefoltert worden.

Am Donnerstag soll der Verstorbene in einer öffentlichen Prozession zur Baptistenkirche im Norden von Phoenix gebracht werden, wo eine Gedenkveranstaltung geplant ist. Am Freitag soll die Leiche des Senators dann im Kapitol in der US-Hauptstadt Washington aufgebahrt werden. Wie schon in Phoenix werden auch dort Bürger die Möglichkeit haben, sich von McCain zu verabschieden.

Am Samstag findet eine Trauerfeier in der Nationalen Kathedrale in Washington statt. Dort sollen unter anderem die Ex-Präsidenten Barack Obama und George W. Bush Ansprachen halten. Aus Deutschland wird Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet, wie der Bundestag am Donnerstag einen Bericht des „Spiegel“ bestätigte.

US-Präsident Donald Trump – dessen Widersacher McCain war – nimmt an der Veranstaltung nicht teil. Nach McCains Tod am Samstag auf seiner Ranch in Arizona war Trump unter Druck geraten, die Verdienste des Kriegsveteranen und Senators öffentlich zu würdigen – was Trump am Montag schließlich tat. McCain war an einem Gehirntumor gestorben.

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