
Verwirrung um die Blackbox von Flug MH370: Die bei der Suche aufgefangenen Signale im Indischen Ozean stammen von der Blackbox der verschollenen Maschine der Malaysia Airlines, teilte der australische Premierminister Tony Abbott am Freitagmorgen mit. Das Suchteam sei sich sicher, die Position der Flugschreiber bestimmen zu können. Jedoch widersprach ihm kurz darauf der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston, dass die Signale doch nicht von der Boeing stammten. Die Suche gehe weiter, sagte Houston.
Die widersprüchlichen Meldungen sind ein weiterer Schlag ins Gesicht der Angehörigen, die sich in der Vergangenheit wiederholt über die schlechte Informationspolitik der malaysischen Regierung beschwert hatten. Immer wieder hatte es Falschmeldungen gegeben, die Hoffnungen bei den verzweifelten Menschen geweckt hatten. Offenkundig mangelt es auch bei der australischen Suche an der Kommunikation.
Seit vergangenen Samstag waren im südlichen Indischen Ozean fünf Funksignale empfangen worden, zuletzt am Donnerstag. Die neueste Entdeckung wurde durch spezielle Bojen gemacht, die ein australisches Marineflugzeug seit Tagen in einem bestimmten Muster über der Gegend abwirft, in der bereits pulsierende Geräusche aufgefangen worden waren.
Die Suchmannschaften hätten den Radius erheblich eingegrenzt, sagte Abbott weiter. Allerdings kämen sie nun an einen Punkt, an dem das Signal der Blackbox zu verklingen beginne. „Wir hoffen, so viele Informationen zu bekommen, bevor das Signal völlig verstummt“, fügte Abbott hinzu. Tags zuvor hatte seine Regierung in einem an die Suchmannschaften übermittelten Dokument mitgeteilt, dass die Töne noch zehn Tage lang mit immer geringerer Intensität zu hören sein werden.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Suchgebiet umfasst derzeit eine Fläche von 1300 Quadratkilometern, was ungefähr der Größe von Los Angeles entspricht. Der Suchkoordinator Angus Houston kündigte für Freitag drei weitere Einsätze mit dem Marineschiff „Ocean Shield“ an, um weitere Signale zu orten. Wenn es keine Hoffnung mehr gibt, noch neue Geräusche aufzufangen, kommt das U-Boot „Bluefin 21“ zum Einsatz. Die bisherigen Signale kamen aus 4500 Metern Tiefe, was auch die Tauchgrenze der „Bluefin 21“ ist.
Die Maschine der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Nach Auswertung von Satellitendaten wird angenommen, dass sie umkehrte und nach stundenlangem Flug in südwestlicher Richtung ins Meer stürzte. Die Blackboxes könnten die Frage klären, wie Flug MH370 so weit vom Kurs abkommen konnte. An Bord waren 239 Menschen.