Visa-Dekret US-Unternehmen wehren sich gegen Trump

Ausländischen Fachkräften soll das Arbeiten in den USA künftig erschwert werden. Das hat US-Präsident Trump per Dekret verfügt – Facebook, Google und Co. warnen jetzt vor substanziellem Schaden für die Wirtschaft.

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Den Brief für das Verfahren in Virginia unterzeichneten insgesamt 162 Firmen, darunter Technologie-Größen wie Intel, Hewlett Packard, Amazon und Ebay. Quelle: AFP

Mit seinem neuen Visa-Dekret hat US-Präsident Donald Trump es nun endgültig geschafft, das halbe Silicon Valley gegen sich aufzubringen. Firmen wie Facebook, Google, Microsoft und Co. haben ein Schreiben bei einem Berufungsgericht im Bundesstaat Virginia eingereicht, in dem sie vor „substanziellem Schaden für US-Unternehmen“ durch das Einreisedekret warnen. Trump hatte erst am Dienstag insbesondere die Tech-Branche Amerikas herausgefordert – mit seinem neuesten Erlass soll die Vergabe von Arbeitsvisa an hoch qualifizierte Ausländer erschwert werden.

Mit ihrem Schreiben gegen Trumps Einwanderungsdekret, machen die Silicon-Valley-Größen ihrem Unmut jetzt Luft. Damit wollte Trump ein Einreiseverbot für die Bürger aus mehrheitlich muslimischen Ländern (Iran, Syrien, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen) durchsetzen, das zunächst für 90 Tage gelten soll. Beide Erlasse würden den Tech-Konzernen schaden.

Die setzen allerdings sogar zum großen Teil auf ausländische Fachkräfte. Unter den 500 umsatzstärksten US-Unternehmen würden etwa drei Viertel auf indische Fachkräfte zurückgreifen. Das sagte R. Chandrashekhar, Präsident der indischen IT-Verbands National Association of Software and Services Companies (NASSCOM), der „New York Times“. „Sie spielen eine kritische Rolle dabei, dass die USA ein Jobmotor bleiben“, so Chandrashekhar.

Den Brief für das Verfahren in Virginia unterzeichneten insgesamt 162 Firmen, darunter Technologie-Größen wie Intel, Hewlett Packard, Amazon und Ebay. Auch der Streamingdienst Netflix und die Unternehmen des Milliardärs Elon Musk, SpaceX und Tesla, zählen zu den Unterzeichnern. Start-ups wie Airbnb, Snap und Uber beteiligten sich ebenfalls an dem Protestbrief. Auch im Rechtsstreit um Trumps erstes Einreisedekret hatten im Februar dutzende US-Technologiefirmen Stellung gegen das Vorhaben bezogen.

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