Vor dem Diesel-Gipfel Juncker sieht in Abgas-Skandal Imageschaden für deutsche Industrie

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat Deutschland wegen des Abgas-Skandals vor einem Imageschaden gewarnt. Mit Blick auf den Diesel-Gipfel rät Junker der deutschen Regierung, dieses Thema offensiv anzugehen.

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Der EU-Kommissionschef äußerte sich in einem Fernsehinterview zu dem Abgas-Skandal. Quelle: Reuters

Köln/Brüssel EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat Deutschland wegen des Abgas-Skandals vor einem Imageschaden gewarnt. Durch das Fehlverhalten weniger habe Deutschland bereits einen Ansehensverlust erlitten, sagte dem ARD-Europastudio Brüssel. Mit Blick auf den Diesel-Gipfel am Mittwoch in Berlin rät Junker der deutschen Regierung, dieses Thema offensiv anzugehen: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich dieser Schatten, der jetzt über der Automobilbranche liegt, auch auf andere Branchen übertragen könnte.“

Juncker machte deutlich, dass er den Skandal um manipulierte Abgasemissionen nicht nur als deutsches Thema sieht. „Es gibt ein aus Deutschland kommendes Gesamt-Diesel-Problem in Europa. Wegen der intensiven Export-Fähigkeit der deutschen Automobil-Industrie.“

Die EU-Kommission ist vor allem auf der Grundlage von europäischem Umweltrecht bereits aktiv und hat unter anderem gegen Deutschland und vier andere Mitgliedstaaten Vertragsverletzungsverfahren eröffnet, um sicherzustellen, dass die Standards zur Luftqualität in Europa eingehalten werden.

Am Dieselgipfel am Mittwoch in Berlin nehmen mehrere Bundesländer, Branchenverbände, Vertreter von Kommunen sowie die IG Metall und die Arbeitgeber teil. Hintergrund sind auch drohende Fahrverbote für ältere Diesel-Autos in einigen Städten wegen deutlich zu hoher Luftverschmutzung.

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