Vor nächster Flüchtlingswelle Bundesregierung will Aufnahmelager in Tunesien

Die Bundesregierung fürchtet im Wahljahr 2017 offenbar eine neue Flüchtlingswelle. Deshalb will sie den Migranten den Weg über das Mittelmeer erschweren. Laut einem Bericht soll in Tunesien ein Aufnahmelager entstehen.

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AFP PICTURES OF THE YEAR 2016 Migrants wait to be rescued by members of Proactiva Open Arms NGO in the Mediterranean Sea, some 12 nautical miles north of Libya, on October 4, 2016. At least 1,800 migrants were rescued off the Libyan coast, the Italian coastguard announced, adding that similar operations were underway around 15 other overloaded vessels. / AFP PHOTO / ARIS MESSINIS Quelle: AFP

Berlin Das Bundesinnenministerium will einem Medienbericht zufolge den Weg für Flüchtlinge und Migranten über das Mittelmeer erschweren. Nach einer Rettung aus Seenot könnten sie direkt aufs afrikanische Festland zurückgebracht werden, berichtete der „Spiegel“ am Samstag. So könnte in Tunesien ein Aufnahmelager entstehen – mit der Möglichkeit, dort Asyl in Deutschland oder anderen EU-Staaten zu beantragen. Das Ministerium werbe zurzeit in Italien und bei der EU-Kommission für den Plan. Die Bundesregierung fürchte im Wahljahr 2017 offenbar eine weitere Flüchtlingswelle, hieß es in dem Bericht weiter.

In diesem Jahr sind so viele Migranten wie nie zuvor über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Bis Ende November zählten die Behörden über 171.000 Menschen. Die meisten der Migranten kommen aus Afrika. Schätzungen zufolge sind knapp 5000 bei der Überfahrt ums Leben gekommen.

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