Vor Singapur-Gipfel mit Nordkorea Trump empfängt Südkoreas Moon zur Vorbereitung auf Kim

Vor dem geplanten Singapur-Gipfel berät sich US-Präsident Trump noch einmal mit Südkoreas Präsident Moon. Dieser ist vor Ort in Washington.

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Der US-Präsident berät sich mit seinem südkoreanischen Kollegen in Washington. Quelle: Reuters

Washington US-Präsident Donald Trump und Südkoreas Präsident Moon Jae In tauschen sich am Dienstag in Washington über das Verhältnis zu Nordkorea aus. Das Treffen gilt als eine wesentliche Vorbereitung eines für den 12. Juni geplanten Gipfels zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Zuletzt war das in Singapur anberaumte Treffen wieder infrage gestellt worden. Nordkorea hatten wegen US-Militärmanövern in Südkorea mit der Absage gedroht und auch den innerkoreanischen Dialog vorübergehend auf Eis gelegt.

Trump hatte seinen südkoreanischen Kollegen am Wochenende bereits angerufen, um die Lage vor dem Gipfel zu besprechen. Berichten zufolge treibt den US-Präsidenten zunehmend die Sorge um, dass der Gipfel mit Kim erheblich komplizierter werde als zunächst von ihm angenommen, hieß es. Trump selbst hatte die Vermutung ins Spiel gebracht, Nordkorea könnte maßgeblich von Seiten Chinas beeinflusst werden.

Trump hatte am 9. März die Einladung Nordkoreas zu einem Gipfeltreffen angenommen. Nach anhaltend massiven Spannungen waren die vergangenen Wochen von Annäherungen zwischen Süd- und Nordkorea geprägt gewesen.

Zuletzt hatte der Norden aber auch deutlich gemacht, dass er mit den Verhandlungszielen der USA für das Treffen in Singapur nicht einverstanden ist. Die USA verlangen eine vollständige, überprüfbare und unumkehrbare atomare Abrüstung Nordkoreas – und dies möglichst schnell.

Die Führung in Pjöngjang lehnt einseitige Schritte bislang ab. Sie sieht das Atomprogramm als Faustpfand in Verhandlungen und Absicherung ihrer Macht. Nordkorea hat nicht zuletzt deswegen auch den Gipfel mit Trump infrage gestellt.

Ein Streitfall ist auch die Person des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, John Bolton. Dieser hatte mehrmals ein Modell wie in Libyen für Nordkorea als angemessen erachtet. Libyens früherer Machthaber Muammar al-Gaddafi wurde von Rebellen nach seiner Entmachtung getötet.

Nach Nordkoreas Protest hatte Trump in der vergangenen Woche zurückrudern und erklären müssen, im Falle einer Einigung werde Nordkorea Sicherheiten zuerkannt bekommen. Es gehe nicht um einen Regimewechsel.

Nordkorea soll sich gegen eine Teilnahme Boltons an dem Gipfeltreffen stemmen. Auch in Südkorea, das auf einen Frieden mit dem Nachbarn hofft, wird die aggressive Rhetorik Boltons Berichten zufolge nicht gerne gehört.

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