Vorerst kein Handelskrieg Kampf um Fischereirechte: Frankreich gibt festgesetzten britischen Kutter frei

Nach der Eskalation des Fischereistreits zwischen London und Paris bahnt sich eine Entspannung an. Doch ausgeräumt sind die Konfliktpunkte noch lange nicht.

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Der Streit um Fischereirechte zwischen Frankreich und Großbritannien ist in der vergangenen Woche eskaliert. Quelle: Reuters

Im Fischereistreit zwischen Großbritannien und Frankreich mehren sich die Entspannungssignale. Frankreich gab nach Angaben des britischen Umweltministers George Eustice einen in der vergangenen Woche festgesetzten britischen Kutter frei. Der Eigentümer des Schiffs war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Schiffverfolgungsdaten zufolge befindet sich der Kutter im französischen Le Havre.

Zudem sagte Eustice dem Sender Sky, die Regierung in London begrüße die Entscheidung Frankreichs, zunächst nicht, wie ab Dienstag angedroht, Handelssanktionen zu verhängen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag bekannt gegeben, die geplanten Strafmaßnahmen gegen Großbritannien um einen Tag zu verschieben. Auf diese Weise könnten beide Seiten über neue Vorschläge beraten, um ihre Differenzen doch noch beizulegen.

In dem Streit zwischen den Staaten geht es um Fischereirechte nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Frankreich wirft Großbritannien vor, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen zu können.

Vor einigen Tagen hat Frankreich den britischen Kutter „Cornelis Gert Jan“ festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil beide Schiffe ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen seien.

Zwischenzeitlich eskalierte der Streit

Die Regierung in Paris hat damit gedroht, ab Dienstag gezielte Maßnahmen gegen britische Schiffe und Waren zu ergreifen und die Kontrollen zu verschärfen. Großbritannien seinerseits hat mit der Festsetzung französischer Fischerboote gedroht. Die britische Regierung wollte Frankreich 48 Stunden Zeit zum Einlenken geben. Anderenfalls wollte London auf Basis des Brexit-Abkommens rechtliche Schritte einleiten, sagte Außenministerin Liz Truss. „Die Franzosen haben völlig unvernünftige Drohungen ausgesprochen, auch gegenüber den Kanalinseln und unserer Fischereiindustrie, und sie müssen diese Drohungen zurückziehen. Sonst werden wir die Mechanismen unseres Handelsabkommens mit der EU nutzen, um Maßnahmen zu ergreifen.“

In dem Streit geht es um Fischereirechte nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Frankreich wirft der Regierung in London vor, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen zu können.

Vergangenen Mittwoch hatte Frankreich den britischen Kutter „Cornelis Gert Jan“ festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil beide Schiffe ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen sein sollen.

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