Während des Wahlkampfes Russische Anwältin stellte Trump Jr. Clinton-Infos in Aussicht

Trump nennt sie die „Wolke“, die über seine Präsidentschaft hängt, und meint damit die Russland-Affäre. Nun gibt es für ihn offenbar einen weiteren Grund zur Sorge: Das Treffen seines Sohns mit einer russischen Anwältin.

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Donald Trump Jr. im Trump Tower in New York City: Der Sohn des US-Präsidenten soll sich einem Zeitungsbericht nach mit einer russischen Anwältin getroffen haben, die ihm kompromittierende Infos über Hillary Clinton in Aussicht stellte. Quelle: Reuters

Washington Ein Sohn von US-Präsident Donald Trump hat sich einem Pressebericht zufolge im Wahlkampf 2016 mit einer russischen Anwältin getroffen, die kompromittierende Informationen über Trumps demokratische Rivalin Hillary Clinton in Aussicht gestellt habe. Die „New York Times“ berichtete am Sonntag unter Berufung auf drei Berater des US-Präsidialamts, die Anwältin habe Verbindungen zum russischen Präsidialamt gehabt. An dem Treffen hätten neben Donald Trump Jr. auch der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, und Trumps ehemaliger Wahlkampfmanager Paul Manafort teilgenommen.

Das Blatt zitierte eine Stellungnahme von Donald Trump Jr., wonach dieser die Begegnung mit der Anwältin Natalia Veselnizkaja einräumte. „Nach dem Austausch von Freundlichkeiten erklärte die Frau, sie habe Informationen, dass Personen mit Verbindungen zu Russland das Democratic National Committee finanzierten und Frau Clinton unterstützten. Ihre Äußerungen waren vage, unklar und ergaben keinen Sinn. Es wurden keine Details oder unterstützende Informationen genannt oder angeboten. Es wurde schnell klar, dass sie keine bedeutsamen Informationen hatte“, wurde der Präsidenten-Sohn zitiert. Das Democratic National Committee ist die Parteiorganisation der Demokraten. Ein Sprecher des Anwaltsteams des US-Präsidenten sagte, dieser habe an fraglichem Treffen nicht teilgenommen und auch nichts davon gewusst.

Trump hatte die Wahl im November gegen Clinton gewonnen. In den USA gehen derzeit mehrere Gremien dem Verdacht nach, Russland habe durch das Ausspionieren vertraulicher Daten die US-Präsidentenwahl beeinflusst. Zudem geht es um die Frage, ob es geheime Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Vertretern der Moskauer Regierung gab. Trump weist dies ebenso zurück wie Russland den Vorwurf einer Einmischung in den Wahlkampf.

Im Rahmen des am Wochenende zu Ende gegangenen G20-Gipfels in Hamburg hatte Trump erstmals seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin getroffen. Nach Trumps Angaben wurde bei dem Gespräch auch der Aufbau einer gemeinsamen Sondereinheit zur Abwehr von Wahlmanipulation im Internet erörtert. „Es ist an der Zeit, voranzukommen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Russland“, betonte Trump.

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