Aber es finden sich darin eben auch allein 23 Beteiligungen, deren Wert nur mit „mindestens 50 Millionen Dollar“ geschätzt werden könne, vor allem Immobilien. Das Geschäft damit hat Trump vom Vater übernommen, der Wohnkomplexe für die New Yorker Mittelschicht hochzog. Für den Sohn aber gab es bald nur noch die Kategorien „super-luxuriös“ und „super-super-luxuriös“, er pflasterte seinen Namen auf alles, was Geld brachte; Wohntürme, Brettspiele, Wodkaflaschen, Casinos oder Golfplätze.
In den Neunzigern stand Trump dank einer Mischung aus Größenwahn und Spekulationsfieber vor dem Bankrott. Gläubiger mussten rund 800 Millionen Dollar abschreiben, aber „The Donald“ war bald wieder da, natürlich mit seinem „erfolgreichsten Jahr aller Zeiten“.
Heute bringen ihm Immobilien angeblich jährlich 66 Millionen Dollar ein, plus 41 Millionen Mieteinnahmen. Viel wertvoller sei die eigene Marke. Trump beziffert den Markenwert von TRUMP auf stolze 3,32 Milliarden Dollar.
Tatsächlich zahlen Hoteliers in Istanbul oder Panama Millionen, um diese Buchstaben auf ihr Gebäude schreiben zu dürfen. Aber über drei Milliarden für einen Namen? Das Fachblatt „Forbes“ wünscht „viel Glück dabei“, diesen Preis zu erzielen, es geht von 128 Millionen Dollar aus. Auch andere Vermögensteile in Trumps Auflistung halten Experten für massiv überbewertet. Und dann sind da rund vier Milliarden Dollar Schulden, die Trump wohl schlicht vergessen hat. Die „New York Times“ schrieb vor ein paar Jahren gar, er sei kein Milliardär.
Umstrittene Sprüche als Präsidentschaftskandidat könnten ihn weiter kosten. Der TV-Sender NBC und das Modehaus Macy’s haben Werbeverträge mit ihm gekündigt. Stört Trump das? „Weißt du, ich bin wirklich intelligent“, sagt er in Interviews. Dafür findet sich in seiner Aufstellung immerhin ein Beleg: 2010 übernahm Trump das Karussell im New Yorker Central Park, für eine Gebühr von 7500 Dollar im Monat. In nur 18 Monaten hat er damit 588 518 Dollar Umsatz erzielt. Nahe des Weißen Hauses in Washington gibt es übrigens auch ein Karussell.
