Wegen China-Beteiligung Trump verbietet Übernahme von US-Chipkonzern

Der geplante Kauf des US-Chipherstellers Lattice Semiconductor durch die amerikanische Beteiligungsgesellschaft wird von Donald Trump gestoppt. Die Transaktion stelle ein Risiko für die nationale Sicherheit der USA dar.

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Der geplante Kauf des US-Chipherstellers durch die amerikanische Beteiligungsgesellschaft wäre indirekt von der chinesischen Regierung mitfinanziert worden. Quelle: Reuters

New York US-Präsident Donald Trump verbietet die geplante Übernahme des heimischen Halbleiterherstellers Lattice Semiconductor durch eine US-Beteiligungsgesellschaft mit Verbindungen nach China. Die Regierung befürchtet den Verlust geistigen Eigentums an die Volksrepublik. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Mittwoch, dass die milliardenschwere Transaktion ein Risiko für die nationale Sicherheit der USA darstelle. Die Bedenken könnten nicht ausgeräumt werden. Der Präsident habe auf Empfehlung der US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) gehandelt.

Der geplante Kauf des US-Chipherstellers durch die amerikanische Beteiligungsgesellschaft wäre nach Reuters-Recherchen indirekt von der chinesischen Regierung mitfinanziert worden. Der Käufer Canyon Bridge Capital Partners steht außerdem über mehrere Ecken in Verbindung mit dem Weltraum-Programm der Volksrepublik. Lattice Semiconductor sollte für 1,3 Milliarden Dollar von Canyon Bridge geschluckt werden.

Das Unternehmen produziert spezielle Halbleiter, die Abnehmer für ihre Zwecke selbst programmieren können. Lattice liefert nicht an die US-Armee, aber die beiden wichtigsten Konkurrenten Xilinx und Intel fertigen Chips, die in Militärtechnologie eingesetzt werden.

Lattice Semiconductor und Canyon Bridge sagten ihre Fusionspläne direkt nach Trumps Verbot ab. Die USA gehen derzeit strenger gegen Auslandsunternehmen vor. Einwände erhob die CFIUS beispielsweise gegen den Verkauf von Geschäftsbereichen des US-Elektronikunternehmens Inseego an den chinesischen Smartphone-Hersteller TCL. Das härtere Vorgehen der Behörde trifft vor allem China. Die Beziehungen zwischen den USA und der Volksrepublik sind zunehmend Spannungen ausgesetzt. Auch der deutsche Chipanlagenbauer Aixtron musste wegen US-Sicherheitsbedenken den geplanten Verkauf an die chinesische Fujian Grand Chip Investment (FGC) abblasen.

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