Wegen Ermittlungen zu MH17 Verärgerte Russen bestellen Botschafter ein

Die Kommission unter Leitung der Niederländer hätten „in die falsche Richtung“ ermittelt. Darauf jedenfalls beharrt Wladimir Putins Außenministerium in Moskau.

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Mitglieder des gemeinsamen Ermittlungsteams unter Führung der Niederlande präsentierten vorläufige Ergebnisse der Ermittlungen zum Abschuss der MH17 in 2014. Eine russische BUK-Rakete aus der von pro-russischen Rebellen gehaltenen Ostukraine hat demnach die Maschine vom Himmel geholt und hunderte Unschuldige getötet. Russland widerspricht dem vehement. Quelle: AFP

Moskau Das russische Außenministerium bestellt wegen der Ermittlungen zum Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine den niederländischen Botschafter ein. Bei dem Treffen am 3. Oktober werde die russische Regierung deutlich machen, warum sie die Ergebnisse der Untersuchung ablehne, teilte das Ministerium am Freitag mit. Das Vorgehen der Ermittler habe „in eine falsche Richtung“ gewiesen. Zuvor hatte das niederländische Außenministerium den russischen Botschafter wegen kritischer Äußerungen zu den Ermittlungen einbestellt.

Nach Erkenntnissen einer internationalen Ermittlungsgruppe wurde die Boeing im Juli 2014 von einer Buk-Rakete russischer Bauart abgeschossen. Die Rakete sei in einem von Rebellen gehaltenen Dorf abgefeuert worden. Sie sei zuvor aus Russland in die Ukraine gebracht worden, anschließend sei die Abschussvorrichtung wieder nach Russland zurücktransportiert worden. Zu einer möglichen direkten Beteiligung der Regierung in Moskau äußerten sich die Ermittler nicht. Die russische Regierung wies diese Ergebnisse zurück. Sie verwies auf Radarbilder, auf denen zu erkennen sei, dass zur Zeit des Unglücks keine Rakete in dem Gebiet abgeschossen worden sei.

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