Weißes Haus Trump-Äußerung zu „bad hombres“ war ein Scherz

Der Präsident will es nicht so gemeint haben: Die Entsendung von US-Truppen nach Mexiko steht nach Angaben aus der Umgebung des Präsidenten nicht zur Debatte. Der Vorgang illustriert den flapsigen Regierungs-Stil Trumps.

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Das Telefonat mit dem mexikanische Außenministerium soll alles andere als feindseliggewesen sein. Trump soll Peña Nieto nicht gedemütigt haben. Quelle: AP

Washington US-Präsident Donald Trump will seine Äußerung über den Einsatz von US-Truppen gegen „bad hombres“ in Mexiko als Scherz verstanden wissen. Das sagte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses am Donnerstag zum entsprechenden Wortlautauszug eines Telefonats Trumps mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto, den die Nachrichtenagentur AP in Washington zugespielt bekommen hatte.

Trump hatte in dem Telefongespräch am vergangenen Freitag gesagt, das mexikanische Militär sei wohl zu verängstigt, um gegen die von ihm nicht näher definierten „üblen Leute“ in Mexiko vorzugehen. Die US-Truppen seien das nicht, deswegen könnte er ja seine Soldaten schicken, „um sich der Sache anzunehmen“.

Der Mitarbeiter des Weißen Hauses, der seinen Namen nicht genannt haben wollte, sagte dazu, Trumps Äußerungen seien „scherzhaft in einer Diskussion darüber gemacht worden, wie die Vereinigten Staaten und Mexiko zusammen gegen Drogenkartelle und andere kriminelle Elemente vorgehen und die Grenze sicherer machen können“. Das Gespräch sei „angenehm und konstruktiv“ gewesen.

Unklar blieb in dem Transkript, wen oder was Trump mit den „üblen Leuten“ meint - er hat den Begriff „bad hombres“ allerdings bereits im Wahlkampf für Drogenbarone und „schlechte Menschen“ aus Mexiko verwendet.

Aus dem der AP von einer Gewährsperson zugespielten Wortlautauszug des am Freitag geführten Telefonats geht nicht Peña Nietos Reaktion auf Trumps Äußerung hervor. Dem Transkript zufolge sagt Trump: „Ihr habt da unten einen Haufen „bad hombres“. Ihr macht nicht genug, um sie zu stoppen. Ich denke, euer Militär ist verängstigt. Unseres nicht, ich könnte es also da unten hinschicken, um sich der Sache anzunehmen.“

Das mexikanische Außenministerium wies Darstellungen zurück, das Gespräch sei feindselig und für Peña Nieto demütigend gewesen. „Es ist absolut falsch, dass der Präsident der Vereinigten Staaten gedroht hat, Truppen nach Mexiko zu schicken“, sagte Außenamtssprecher Eduardo Sanchez am Mittwochabend im Rundfunksender Formula.

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